va-Q-tec – Dämmen, was das Zeug hält

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va-Q-tec – der Firmenname ist fast ein Zungenbrecher. Doch die Aktie hat‘s in sich. Es gibt nämlich ums Dämmen, somit letztlich ums Energiesparen. Das wollen wir, dass müssen wir alle.

High-Tech aus Würzburg

Es müssen nicht immer die Mammuts aus Dax oder MDx sein. Auch und vor allem Mittelständler haben feine Geschäftsideen, feine Geschäftsmodelle, feine Technologien und feine Produkte. Solch ein Mittelständler ist die va-Q-tec aus Würzburg. Gerade einmal gut 20 Jahre jung, noch nicht allzu lange börsennotiert. Aber es ist ein Unternehmen, das gerade jetzt zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist und deshalb wohl den Nerv vieler Investoren trifft. Aber der Reihe nach.

Nach eigenen Angaben entwickelt Mittelständler seit dem Jahr 2001 „innovative Dämmlösungen“ auf Basis von energieeffizienten, platzsparenden und zugleich umweltfreundlichen „Vakuumisolationspaneelen“. Die Produkte sparten dank ihrer Technologie teure Energie in Bereichen ein, die täglich genutzt würden: beim Transport von Pharmaprodukten, in Kühl- und Gefriergeräten, in Technik und Industrie, in Automobilen und Flugzeugen sowie in Gebäuden.

Womit die Frage, wie etwas auf engstem Raum warm oder kalt bleiben kann, zumindest ansatzweise beantwortet wäre. Die Würzburger dämmen, was das Zeug hält. Geradezu angefixt sind Investoren durch den Geschäftsbereich Gebäudedämmung. Denn dank Putin und Energiechaos wird uns das womöglich noch viele Jahre beschäftigen.

Starkes Wachstum

Im Geschäftsjahr 2021 stieg der Konzernumsatz im Vergleich zum Vorjahr um 44 Prozent auf knapp 105 Millionen Euro. Prognostiziert waren Umsatzerlöse zwischen 95 und 100 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) wuchs überproportional um 64 Prozent von 11,4 Millionen auf 18,7 Millionen Euro. Die EBITDA-Marge verbesserte sich im Vergleich von 16 Prozent auf 18 Prozent.

Der Wachstumstrend setzte sich im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres fort. Die Umsatzerlöse legten um ein Viertel auf 28 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu. Nicht mithalten konnte allerdings das EBITDA. Es verringerte sich gegenüber der Vorjahresperiode um 16 Prozent auf 3,9 Millionen Euro. Der Vorstand begründete den Rückgang Anfang Juni auf der Hauptversammlung des Unternehmens mit dem Anstieg „sonstiger betrieblicher Aufwendungen“, vor allem durch stark gestiegene Transport- und Logistikkosten.

Nach Erwartungen des Vorstands soll der Umsatz bis zum Jahr 2025 auf 160 bis 180 Millionen Euro zulegen – bei einer angepeilten EBITDA-Marge von 22 bis 26 Prozent.

Was macht die Aktie von va-Q-tec?

Ende des Jahres 2020 erreichten die Anteilsscheine (WKN: 663668) von va-Q-tec mit einem Kurs von rund 43 Euro ihr historisches Hoch. Danach ging‘s stetig bergab bis in den Bereich von 12/13 Euro. Auf diesem Niveau liegt der Aktienkurs auch momentan.

75 Prozent Wertverlust in noch nicht einmal zwei Jahren sind zweifellos kein Pappenstiel. Ich glaube aber, dass die künftigen Perspektiven des Unternehmens – Stichworte: Energiewende und Energieeinsparung – sich nicht im aktuellen Aktienkurs spiegeln.

Zumal das im Analysten-Konsens geschätzte KGV von gerade einmal 14 durchaus preiswert scheint. Klar, die Aktie von va-Q-tec birgt Risiken und ist deshalb für konservative Investoren, die sich bei Kurszuckungen schnell aus der Ruhe bringen lassen, wohl kaum geeignet. Eher spekulativ-orientierte Anleger aber können jetzt einsteigen, da nicht nur die alternativlose Energiewende als solche, sondern auch die immer höheren Anforderungen an Transport und Logistik für Fantasie sorgen.