Rohöl und Erdöl: Immer noch wichtigster Energieträger

2 min | Stand 08.06.2022
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Auch wenn viele längst wissen, dass vor allem die fossilen Brennstoffe für das Problem der globalen Erwärmung verantwortlich sind, ist Rohöl bzw. Erdöl noch immer der bedeutendste Energielieferant der Erde.

Klar, erneuerbare Energien sind auf dem Vormarsch. Aber bis es soweit ist, dass diese zuverlässig den Bedarf decken, wird noch einige Zeit vergehen. Bis dahin werden wir auf die Förderung von Rohöl/Erdöl angewiesen sein.

Rohöl und Erdöl: Was ist der Unterschied?

Der fossile Energieträger Erdöl dient vor allem als Treibstoff für Fortbewegungs- und Transportmittel und wird zur Erzeugung elektrischer Energie genutzt. Daneben wird es von der chemischen Industrie bei der Herstellung verschiedenster Kunststoffe verwendet.

Aktuell wird der weltweite Verbrauch pro Quartal auf etwa 96 Mio. Barrel (ein Barrel = ca. 159 Liter) geschätzt, was mehr als 15 Mrd. Liter pro Tag entspricht.

Der Unterschied zwischen den Begriffen Erdöl und Rohöl besteht darin, dass unter Erdöl der in der Oberfläche der Erde eingelagerte Rohstoff verstanden wird. Nach seiner Förderung – allerdings noch im unbehandelten Zustand – wird der Energieträger als Rohöl bezeichnet. Somit nennt man das unmittelbar aus der Erde kommende, nicht gereinigte Erdöl Rohöl.

Erdöl – Zusammensetzung und Entstehung

Rohöl bzw. Erdöl ist ein Stoffgemisch, das sich aus mindestens 500 Bestandteilen zusammensetzt. Je nach Herkunft kann der Mix sehr unterschiedlich sein. Es enthält die verschiedensten Kohlenwasserstoffe, Napthensäuren, Phenole, Aldehyde, Harze und organische Schwefelverbindungen.

Die Farbe des Rohöls/Erdöls differiert zwischen schwarz und hellgelb, unter Licht dunkelt es langsam nach. Frisch gefördertes Rohöl weist häufig eine grünblaue bis gelbe Fluoreszenz auf. Schwefelreiches Rohöl wird als “sauer”, schwefelarmes Rohöl als “süß” bezeichnet.

Fossile Brennstoffe wie Kohle, Erdöl oder Erdgas entstanden im Laufe von Jahrmillionen durch die Umwandlung ehemaliger Lebewesen. Vor 65 bis 200 Mio. Jahren in der so genannten Kreidezeit und dem Jura, sank die abgestorbene Fauna und Flora in den Faul-Schlamm von küstennahen Gewässern der urzeitlichen Meere.

Anaerobe Bakterien wandelten dann unter hoher Temperatur und unter hohem Druck den sauerstoffarmen Faul-Schlamm um, so dass nach und nach daraus Erdöl- und Erdgas-Lagerstätten entstanden.

Lagerstätten und Exploration von Öl

In unserer Zeit finden sich Lagerstätten von Erdöl- und Erdgas in Gesteinsschichten, die Hohlräume enthalten. Dies können Kalksteine, Sandsteine oder Dolomite sein. Das Erdöl bildet in diesen Hohlräumen, aus diesen es gefördert werden kann.

Ölfördergesellschaften suchen nach den Lagerstätten mit geophysikalischen Untersuchungsverfahren. Die am häufigsten angewandte Methode bei der Suche nach dem Erdöl ist die so genannte Reflexions-Seismik. Hierbei werden mithilfe von künstlichen Sprengungen Erschütterungen erzeugt, die sich in der Erdkruste in Wellenform ausbreiten.

Anhand der auf diese Weise entstandenen Computer-Diagramme erkennen Geologen die Fundorte potenzieller Lagerstätten. Diese werden danach durch Probebohrungen bestätigt.