Trendwende bei Rohöl: Günstig tanken bis Weihnachten?

Erdöl
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Die Saisonalität sagt: Die Rohölpreise fallen ab Oktober. Das sagt unser Chart dieses Jahr auch! Wenn es nach den durchschnittlichen Abschlägen geht, sind wir aber schon längst über das Ziel hinausgeschossen.

Im Mittel verliert WTI von Oktober bis Ende des Jahres rund 10 Prozent. Genauer gesagt fallen wir von 8. Oktober bis 23. Dezember um 10,81 Prozent. Da war zumindest das Ergebnis der vergangenen 10 Jahre.

Dabei gab es auch 3 Ausreißer: 2017, 2019 und 2020 stiegen die Kurse um gut 15 Prozent im selben Zeitraum. Schwankungen sind somit vorprogrammiert, wenn Rohöl auf das Jahresende zu geht.

WTI im Tageschart

Hier sehen Sie, wie sich die Kurse bereits vom Septemberhoch zurückzugezogen haben. 15 US-Dollar ging es bereits nach unten. Bei 77,64 US-Dollar ist das letzte Tief. Dort wird es vermutlich eine Gegenbewegung nach oben geben. Ob die Kurse danach weiter fallen, müssen wir abwarten.

(Quelle: Tradingview.com)

Sollten wir auch die Verteidigung bei 77,64 US-Dollar nach unten durchbrechen, werden die Ziele bei 68 US-Dollar aktiviert. Dort bildeten die Kurse von Mai bis Juni einen mehrfachen Boden, der somit eine solide Unterstützung darstellt.

Wann sollten wir wieder auf steigende Kurs bei Rohöl setzen?

Auch dazu hat die Saisonalität eine Meinung: Die beste Zeit für die Öl-Bullen ist vom 7. Februar bis 5. März! In diesem Zeitraum steigen die Kurse in den vergangenen 25 Jahren im Durchschnitt um 6,8 Prozent! Das sind hochgerechnet aufs Jahr 150 Prozent! Der Anstieg in diesem Zeitraum ist enorm und kommt tatsächlich regelmäßig vor.

Wer etwas mehr Zeit einplanen möchte, kann von Mitte Januar bis Ende Juni auf steigende Ölpreise setzen. Hier ist die Quote 72 Prozent für einen Treffer in den letzten 25 Jahren. Im Schnitt gibt es hier einen Anstieg um 8,4 Prozent.

Fazit

Wie Sie sehen, unterliegt Rohöl deutlicher Saisonalität. Dass es zwischendurch zu Ausreißern kommt, gehört dazu. Aktuell befinden wir uns dem üblichen Preisrückgang gegen Ende des Jahres. Ob die Kurse deshalb aber bis Ende Dezember wirklich fallen, verrät uns die Saisonalität natürlich nicht.

Wir haben schon eine gewaltige Strecke nach unten zurückgelegt. Auf diesem Niveau könnten wir auch das Jahr beenden und einfach ab jetzt zur Seite schieben. Gerade die eingezeichnete Unterstützung bei 77,64 US-Dollar wird bei WTI vielleicht schon in den nächsten Stunden erreicht.

Hier sehen wir dann, ob es das bereits für die Bären war, oder ob sie lieber Richtung 68 US-Dollar weiterlaufen wollen. Dort ist immerhin aus aktueller Sicht für die Shortseller dieses Jahr Schluss. Sollte die 68 wirklich brechen, gibt es bei 65 noch etwas an Support. Danach käme dann die 50 ins Visier. Davon sind wir aber mindestens eine Krise entfernt.