Dax Future: Wetten auf den Dax

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Käufer beziehungsweise Verkäufer eines Dax Futures wetten auf steigende oder fallende Kurse des Deutschen Aktienindex. Anders ausgedrückt: Es handelt sich um Futures, dessen Basiswert der Dax ist. Die Kontrakte bezeichnet man mit dem Kürzel FDAX.

Sie werden an der Börse, genauer an der EUREX gehandelt. Dax Futures bieten für Anleger den Vorteil, mit einem geringen Kapitaleinsatz an der Wertentwicklung des Dax zu partizipieren. Durch den Kauf erwirbt man mittelbar ein Portfolio aus 30 Einzeltiteln des Dax.

Dax Future: Beispiel für Funktionsweise

Ein Beispiel: Der Kontraktwert beträgt rund 25 Euro pro Indexpunkt. Bei einem Dax-Stand von 7.200 Punkten entspricht das einem Kontraktwert von 180.000 Euro. Um diesen Kontrakt zu handeln, muss man eine Sicherheitsleistung, genannt die Initial Margin hinterlegen. Sie beträgt einen Bruchteil davon – z. B. 12.000 Euro.

Mit 12.000 Euro kann der Anleger eine Aktienposition bewegen, die einen Gegenwert von 180.000 Euro hat. Steigt der Dax um 1 %, steigt der Wert der Future-Position um 1.800 Euro. Bezogen auf den Kapitaleinsatz von 12.000 entspricht dies einem Kursgewinn von 15 %. Das nennt man Hebel. Dieser funktioniert aber auch in die andere Richtung.

Ein Kursverlust des Dax von rund 6,7 % käme einem Verlust der Future-Position von 12.000 Euro auf 168.000 Euro gleich. Damit wäre die Initial Margin aufgezehrt. In einem solchen Fall fordert die Terminbörse den Anleger auf, das Marginkonto aufzufüllen. Geschieht das nicht, werden die Positionen automatisch glattgestellt und der Anleger erleidet einen vollständigen Verlust des eingesetzten Kapitals in Höhe der Initial Margin.

Die Laufzeit eines Dax Futures beträgt zu Beginn drei, sechs und neun Monate. Fälligkeitstag oder Verfallstermin ist jeweils der dritte Freitag des entsprechenden Monats. Ausnahmen bilden Feiertage. In diesem Fall ist der Verfallstermin am Tag zuvor.

Da der Anleger die Margin und nicht den vollen Kontraktwert einzahlen muss, kauft er den Future quasi auf Kredit. Dafür fallen Zinsen an. Aus diesem Grund liegt der DAX-Future einen gewissen Betrag über dem Stand des DAX.

Vor- und Nachteile eines Dax Futures

Der Dax Future bietet Anlegern die Möglichkeit, mit der Initial Margin als geringen Kapitaleinsatz, große Positionen zu bewegen. Beim Kauf bezahlt der Anleger einen geringen Anteil des gesamten Kontraktwerts. Zudem bietet es die Möglichkeit, dass Anleger mit einem Future in einer Transaktion einen ganzen Aktienkorb handeln. Er muss keine Einzeltransaktionen tätigen.

  • Der Verfallstermin des Dax Futures ist am dritten Freitag des Fälligkeitsmonats. Dieser Termin des Dax Futures fällt mit anderen Verfallsterminen von Optionen zusammen. Nicht umsonst taufte man ihn auf den Namen dreifacher Hexensabbat. Der Markt ist an diesen Tagen unruhig und für Laien kaum zu überschauen.
  • Anleger müssen im Verlustfall beim Dax Future mit eventuellen Nachschusszahlungen rechnen. Das kann zur großen Falle für Anleger werden, die dadurch sogar deutlich mehr als ihren gesamten Einsatz verlieren können.
  • Das Verlustrisiko ist hoch und für Laien sowie Börsenneulinge sind Dax Futures nicht zu empfehlen.

Erfüllung der Fälligkeit des Dax Futures

Ein zentrales Merkmal von Futures ist die beidseitige Verpflichtung von Käufern und Verkäufern. Beide Parteien verpflichten sich, zu einem definierten Zeitpunkt den vereinbarten Preis zu zahlen bzw. die Ware oder das Wertpapier zu liefern. Dies ist beim Dax Future anders.

Mit dem Verfall des Dax Futures ermittelt man seinen Fälligkeitspreis. Im Abgleich mit dem ursprünglichen Kaufpreis findet ein Barausgleich statt. Dieses Vorgehen nennt man Cash Settlement.

Hat ein Anleger beispielsweise den Dax Future zum Stand vom Wert von 7.200 Punkten gekauft und steigt der DAX zum Verfallstermin auf 7.400 Punktewert, hat der Anleger einen Gewinn von 200 Punkten erzielt. Multipliziert mit 25 Euro pro Punkt entspricht das einem Gewinn von 5.000 Euro (abzüglich Zinsen).

Schlussabrechnungspreis

Der tägliche Schlussabrechnungspreis des Dax Futures wird durch die Schlussauktion festgestellt. Hierbei können alle Marktteilnehmer im Rahmen einer Auktion, die in der Regel um 10 Uhr eines jeden Börsentages beginnt, ihre Kauf- und Verkaufsgebote für den Dax Future in das System der EUREX einstellen.

Das Computersystem der Börse setzt dann den Kurs fest, an dem der größte Umsatz zustande kommt und der auch gleichzeitig den offiziellen Schlusskurs für diesen Handelstag darstellt.

Auf eine ähnliche Art und Weise wird auch der Schlussabrechnungspreis des Dax Futures an seinem Fälligkeitstag festgestellt. An diesem dritten Freitag im Monat findet mittags um 13 Uhr eine Auktion aller im Dax 30 befindlichen Aktien statt. Mit Hilfe der Auktionspreise aller 30 Dax-Aktien wird der endgültige Fälligkeitspreis des Dax Futures ermittelt.

Im Unterschied zum täglichen Handel, bei dem die Auktion des Dax Futures als Basis für die Abrechnungspreise genommen wird, ist es bei Fälligkeit nicht mehr der Dax Future, sondern es sind die ihm zugrunde liegenden Aktien. Denn im Augenblick seiner Fälligkeit muss der Preis des Futures exakt dem Preis des entsprechenden Basiswertes entsprechen.