Warum der Ölpreis bald steigen könnte

Erdöl
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Es heißt, dass in Deutschland erneuerbare Energien auf dem Vormarsch sind. Wir fragen ganz provokant: Ist das tatsächlich so?

Schauen Sie sich dazu diesen Chart an:

Grafik aus „Sicheres Geld“

Sie sehen, dass sich in den letzten Jahrzehnten die Ölnachfrage beinahe verdoppelte – trotz aller Sparbemühungen und den Prophezeiungen das Ende des fossilen Zeitalters würde nahen. Lediglich wegen der Coronakrise gab es einen Einbruch. Die Erwartung für 2024 liegt bei 103,5 Millionen Barrel. Die Nachfrage wird also weiterhin groß sein. Gleichzeitig investieren die großen Ölkonzerne weltweit immer weniger in den Ausbau bestehender beziehungsweise in die Erschließung neuer Vorkommen. Zum einen, weil sich der Fokus mehr und mehr auf erneuerbare Energien richtet. Zum anderen, weil der Ölpreis verhältnismäßig niedrig ist.

Günstiger Zeitpunkt für Ihren Einstieg

Die Ölexploration wird also vernachlässigt, genauso wie die zugehörigen Aktien. Das hatte nachhaltige Folgen auf die Kurse der Ölaktien, was Sie zu Ihrem Vorteil nutzen könnten. Star-Investor Warren Buffett machte es vor. Er stockte sein Engagement in Occidental Petroleum („Oxy“) in diesem Jahr weiter auf. Aus den Unterlagen der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC ging hervor, dass Buffetts Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway nun mit etwa 34 Prozent an Occidental Petroleum beteiligt ist. Der Starinvestor dürfte von stark steigenden Oxy-Kursen im Zuge einer anstehenden Öl-Hausse ausgehen.

Einzelne Ölwerte sind momentan äußerst günstig. Dazu gehört neben Oxy auch Equinor oder Petrobas, die mit niedrigen Bewertungen und hohen Dividenden überzeugen. Darüber hinaus ist der gesamte Energiesektor günstig bewertet. Tatsächlich ist aktuell kein Sektor günstiger bewertet.

Saisonalität spricht für steigende Kurse

Für Sie als Investorin oder Investor stellt sich natürlich nun die spannende Frage, ob sich ein Engagement in den Energiesektor für Sie lohnt. Eine wichtige Orientierungshilfe liefert Ihnen die Saisonalität.

Schauen Sie sich dazu den folgenden Chart zum saisonalen Verlauf des WTI-Rohölpreises an:

Grafik aus Sicheres Geld

Im Unterschied zu üblichen Charts bildet der saisonale Chart nicht den Kurs über einen bestimmten Zeitraum ab, sondern den mittleren Verlauf der Kursbewegungen des Rohölpreises über 25 Jahre in Abhängigkeit von der Jahreszeit.

Herausgenommen ist hierbei das Ausnahmejahr 2020, als es coronabedingt zu einem Kollaps des Preises kam. Eine Herausnahme macht Sinn, weil der Durchschnitt sonst verzerrt würde. Auf der horizontalen Achse sehen Sie die Zeit im Jahr eingetragen, auf der vertikalen Achse weist der Chart die Preisinformation aus. So können Sie im saisonalen Chart auf einen Blick den saisonalen Trend des Rohölpreises erkennen. Ab Mitte Februar steigen in der Regel die Preise.