Warum diese deutsche Auto-Aktie auf gutem Kurs ist!

4 min | Stand 08.02.2023
Inhaltsverzeichnis

Interessieren Sie sich für die deutsche Autobranche, dann sollten Sie unbedingt auf Mexiko achten. Das Land gilt nämlich als Auto-Eldorado und zieht hiesige Hersteller fast schon magisch an

Die Gründe: Mexiko verfügt über ein gut ausgebautes Zulieferernetz, geht mit relativ geringen Lohnkosten einher und – der wohl wichtigste Punkt – liegt in unmittelbarer Nähe zum Mega-Markt USA. Kein Wunder also, dass Volkswagen, Mercedes, Audi und auch BMW längst in Mexiko Fahrzeuge zusammenbauen, um ihre Gewinnmargen aufzupolieren.

Weitere 800 Millionen Euro: BMW plant E-Offensive in Mexiko

Kürzlich hat BMW nun abermals ein Bekenntnis zu dem US-Nachbar abgegeben, das dem Münchner Konzern durchaus Zukunftschancen verschafft. Vielleicht haben Sie es auch schon in den Medien gelesen:  BMW will seinen Standort in San Luis Potosí (Zentralmexiko) mit einer 800 Millionen Euro schweren Investition ausbauen.

Im Mittelpunkt steht freilich die Elektromobilität. Das 2019 eröffnete Werk soll zu einer weiteren Grundsäule für die Stromer-Strategie der Münchner werden. Konkret plant BMW vor Ort eine Investition von 500 Millionen Euro in den Bau eines neuen, 85.000 Quadratmeter großen Montagezentrums für Hochvoltbatterien. Diese sollen dann direkt in die E-Fahrzeugfertigung eingebracht werden, für die die restlichen 300 Millionen Euro aufgewendet werden.

Die Münchner wollen in Mexiko ab 2027 vollelektrische Autos der „neuen Klasse“ vom Band rollen lassen. Um welche Modelle es sich dabei konkret handeln soll, ließ BMW indes offen. Gut möglich aber, dass sich der Konzern wegen der Nähe zur USA dort vor allem auf Elektro-SUVs konzentrieren wird. Derzeit produziert der Autobauer in San Luis Potosí mit seinen 3.000 Mitarbeitern die „3er“-Limousine, das „2er“.Coupé und den „M2“ teilweise exklusiv.

Warum San Luis Potosí so vielversprechend ist

Das Werk sei hochflexibel konzipiert, sodass nur geringfügige Anpassungen in Karosseriebau und Montage nötig seien, um die neue vollelektrische Fahrzeugarchitektur einzubinden, heißt es aus München. Gleichzeitig hat BMW beim Bau des Standorts großen Wert auf die Nachhaltigkeit gelegt. So betreibt das Werk die erste vollständig prozessabwasserfrei arbeitende Lackiererei des Konzerns und bezieht ausschließlich Öko-Strom – vor allem aus einer gigantischen Solaranlage auf dem Fabrikgelände.

Bei den Batterien zeigt sich BMW indes ebenfalls zukunftsfähig. So sollen in den Stromern künftig die runden Lithium-Ionen-Batteriezellen zum Einsatz kommen, die BMW letztes Jahr vorgestellt hatte und die die Ladegeschwindigkeit sowie Reichweite um bis zu 30 Prozent gegenüber der konventionellen Technologie verbessern sollen. Und nicht zuletzt achtet BMW darauf, dass die Zelllieferanten ebenfalls Energie aus erneuerbaren Quellen beziehen und dass Rohstoffe wie Kobalt, Lithium und Nickel zumindest teilweise aus dem Recycling stammen.

Unter Strom: BMW drückt aufs Tempo

BMW jedenfalls nahm die neue Investition in Mexiko auch als Anlass, seine Elektro-Prognose nach oben zu schrauben. So könnte der Anteil von 50 Prozent an vollelektrisch angetriebenen Fahrzeugen am weltweiten Absatz des Unternehmens schon vor 2030 erreicht werden.

Hierfür wollen die Münchner übrigens auch an anderen Standorten eine Schippe drauflegen. So kündigte BMW kürzlich an, 1,7 Milliarden Dollar in den Ausbau der Produktionsstätte im US-amerikanischen Spartanburg zu investieren. Auch dort soll in der Nähe eine Montagefabrik für Hochvoltakkus aufgebaut werden.

Die ersten Stromer-Fahrzeuge der „neuen Klasse“ sollen indes ab 2025 im ungarischen Werk in Debrecen und danach im Münchner Stammwerk vom Band rollen. Anschließend dürften dann Spartanburg und San Luis Potosí folgen.

Mein Fazit für Sie

BMW drückt in Sachen Elektromobilität also noch mehr aufs Tempo. Vor allem die neue Produktionsstrategie der Münchner ist meiner Meinung nach sehr vielversprechend. Das bezieht sich nicht nur auf die integrierte Batteriemontage, die mehr operative Effizienz ermöglicht.

So will BMW sukzessive in allen seinen Werken auf ökologische Aspekte setzen und künftig auf den Einsatz fossiler Energieträger verzichten. Das stärkt die Klimabilanz des Konzerns und am Ende auch die der Fahrzeuge, was zu einem immer wichtigeren Verkaufsargument wird.

Und nicht zuletzt will der Konzern die Digitalisierung voranbringen und Technologien wie virtuelle Zwillinge, Datenanalyse und künstliche Intelligenz verstärkt einsetzen, um die Prozesse innerhalb und außerhalb der Fabriken  noch effektiver zu machen.

Sie sehen also: BMW ist auf einem guten Wege in die Zukunft. Freilich sind die Münchner keine Vorreiter in Sachen Elektromobilität. Und auch dem Verbrennungsmotor will der Konzern erst einmal noch nicht Lebewohl sagen. Aber exakt diese Zweigleisigkeit ist ein wichtiger Faktor, um die Erfolgsgeschichte BMW mit ökonomischer Vernunft in ein neues Autozeitalter zu führen.

Die BMW-Aktie bleibt meiner Meinung nach unterm Strich also ein interessantes langfristiges Investment, allein schon wegen der extrem zugkräftigen Marke, die rund um den Globus ein Aushängeschild der deutschen Industrie ist.