Trotz durchwachsener Q2-Bilanz: Puma Aktie startet durch

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Deutschlands zweitgrößter Sportartikelhersteller hat für das zurückliegende Quartal eine durchwachsene Bilanz vorgelegt. Dennoch sieht Vorstandschef Arne Freundt das Unternehmen auf einem guten Kurs, um sich durch das „Übergangsjahr 2023“ zu navigieren.

Ausblick bestätigt, Umsatz gesteigert

Den selbstgesteckten Ausblick bestätigten die Herzogenauracher. Demnach erwartet das Unternehmen für das aktuelle Geschäftsjahr ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum im hohen einstelligen Prozentbereich sowie ein operatives Ergebnis in einer Spanne zwischen 590 und 670 Millionen Euro.

Im Zeitraum von April bis Ende Juni konnte Puma seine Umsätze gegenüber dem Vorjahresquartal um fast 6 Prozent steigern auf gut 2,1 Milliarden Euro. Währungsbereinigt lag das Plus bei 11,1 Prozent.

Beliebt in Europa, Nischendasein in Amerika

Besonders stark liefen die Geschäfte in der Region EMEA (Europa, Naher Osten, Afrika), wo der Quartalsumsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum um fast ein Fünftel zulegen konnte auf 846 Millionen Euro. Währungsbereinigt hätte das Plus bei 25 Prozent gelegen. In ähnlicher Größenordnung weist Puma auch das währungsbereinigte Umsatzwachstum für den asiatisch-pazifischen Raum aus. Hier kletterten die Umsätze um 16,4 Prozent auf 413,3 Millionen Euro.

Demgegenüber fiel das Geschäft in Amerika schwächer aus: Hier verbucht Puma einen Umsatzrückgang um 8,4 Prozent – währungsbereinigt um 4,4 Prozent – gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Der Umsatz in Q2 belief sich in der Region nunmehr auf 861,5 Millionen Euro.

Gewinnrückgang trotz Umsatzwachstum

Besonders begehrt in der Puma-Produktpalette war einmal mehr das Schuhsortiment. In diesem Segment kletterten die Erlöse gegenüber dem Vorjahresquartal um 11,8 Prozent (währungsbereinigt sogar um 18,2 Prozent) auf etwa 1,1 Milliarden Euro. Dagegen stagnierten die Geschäfte mit Accessoires und Textilien in etwa auf Vorjahresniveau bei 331,3 Millionen Euro beziehungsweise 663,3 Millionen Euro.

Deutlich schlechter als die Umsätze entwickelten sich allerdings die Gewinne des Sportartikelherstellers. Steigende Kosten und negative Währungseffekte belasten die Bilanz, sodass die Bruttomarge von 46,5 Prozent auf 44,8 Prozent zurückfiel. Hinzu kam der Abverkauf überschüssiger Lagerbestände, wofür den Kunden oftmals hohe Preisnachlässe gewährt wurden.

Durchwachsene Halbjahresbilanz

Der operative Gewinn brach um mehr als ein Fünftel ein und lag noch bei 115,3 Millionen Euro. Das Nettoergebnis schrumpfte sogar um gut ein Drittel auf 55 Millionen Euro nach 84 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Der Gewinn je Aktie schrumpfte von 0,56 auf 0,37 Euro.

Betrachtet man die ersten 6 Monate des laufenden Jahres, beläuft sich damit der Konzernumsatz auf 4,31 Milliarden Euro, was einem Zuwachs um 10,1 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Der Nettogewinn ging dagegen im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022 um 16,2 Prozent zurück auf 172,3 Millionen Euro.

Puma will US-Markt erobern

Während Puma sich vor allem in Europa großer Beliebtheit erfreut und als Marke etabliert ist, hinkt der Hersteller vor allem am US-Markt den Rivalen noch deutlich hinterher. Dort dominiert Platzhirsch Nike die Branche, aber auch weitere US-Marken und nicht zuletzt der benachbarte Rivale Adidas haben bei den US-Kunden (noch) die Nase vorn.

Erklärtes strategisches Ziel von Puma ist es daher, in diesem Markt weiter aufzuholen und den Durchbruch zu schaffen. Darauf setzt das Management mit entsprechenden Investitionen und Marketingstrategien, sieht sich aber auch hier auf einem guten Weg zur Erreichung der Ziele.

Anleger zufrieden: Puma Aktie kräftig im Plus

Anleger zeigten sich zufrieden mit der Zwischenbilanz. Die nach ihrer kurzen Stippvisite im Dax nunmehr wieder im MDax gelistete Puma Aktie legte am Mittwoch um mehr als 5 Prozent zu. Analysten der DZ Bank zeigten sich ebenfalls zuversichtlich, bestätigten die bisherige Kaufempfehlung und hoben zugleich das Kursziel von 62 auf 66 Euro an.

Erste Reaktionen auf das Zahlenwerk gab es auch von der US-Bank JP Morgan, die ihre neutrale Einstufung sowie das Kursziel von 55 Euro unverändert bestätigte. Die Baader Bank bekräftigte ihre Kaufempfehlung und beließ das Kursziel bei 60 Euro.