Eckert & Ziegler: Aktienkurs (zu) stark gefallen

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Nach einem schwachen Jahr 2022 sah es in den ersten Monaten 2023 so aus, als könne die Aktie des TecDAX-Mitglieds Eckert & Ziegler eine Erholungsbewegung starten. Doch eine Gewinnwarnung machte der Aufwärtsbewegung ein jähes Ende. Inzwischen notiert die Aktie wieder in der Nähe ihres Mehrjahrestiefs. Es besteht jedoch Anlass zur Hoffnung.

Unternehmensportrait

Das Berliner Medizintechnikunternehmen zählt zu den weltweit größten Herstellern von radioaktiven Komponenten für medizinische, wissenschaftliche und  messtechnische Zwecke. Eckert & Ziegler konzentriert sich auf Anwendungen in der Krebstherapie, der nuklearmedizinischen Diagnostik und der industriellen Radiometrie. Neben den radioaktiven Komponenten umfasst das Produktportfolio auch Analyse- und Bestrahlungsgeräte. Der Konzern besitzt Produktionsstätten in Europa, Nordamerika und Asien.

Die radioaktiven Isotope und die Analyse- und Bestrahlungsgeräte von Eckert & Ziegler sind sowohl in der Medizin als auch in der Industrie gefragt. Was das Unternehmen aber besonders interessant macht, sind die sogenannten Theranostika. Die Theranostik, die Kombination aus Therapie und Diagnostik, bezieht sich auf Wirkstoffe, die sowohl zur Identifizierung als auch zur Behandlung von Tumoren zum Einsatz kommen.

Es mangelt an Kontinuität bei der Gewinnentwicklung

In vergangenen Jahren konnte Eckert & Ziegler seine Umsätze  kontinuierlich steigern (außer im Pandemiejahr 2020), während der Gewinn einigen Schwankungen unterlag. Diese Unstetigkeit beim Gewinn ist sicherlich ein wichtiger Grund für die zuletzt unbefriedigende Entwicklung der Aktie. Immerhin arbeitet das Unternehmen seit Jahren profitabel und könnte – so die aktuellen Analystenprognosen – 2024 den Rekordgewinn von 2021 knacken.

Im ersten Halbjahr legte der Umsatz – nach vorläufigen Zahlen – von 107 auf 118 Mio. Euro zu. Das Konzernergebnis sank hingegen von 15,4 auf 10,9 Mio. Euro. Eckert & Ziegler führte dies auf negative Währungseffekte sowie Inflationsanpassungen in Argentinien zurück, die einen Mehraufwand von rund 3,2 Mio. Euro verursacht haben.

Rasante Berg- und Talfahrt der Aktie

Nachdem der Aktienkurs im Jahr 2021 auf 140 Euro geklettert war (was im Nachhinein wohl etwas zu viel des Guten war), ging es danach rasant in die andere Richtung. Aktuell befindet sich der Kurs mit gut 30 Euro wieder auf dem Niveau des Frühjahrs 2020 – vor dem steilen Kursanstieg. Die seitdem gemachten operativen Fortschritte werden von den Anlegern ausgeblendet.

Gewinnmargen dürften im Fokus bleiben

Eckert & Ziegler verfügt über eine starke Marktposition in einer lukrativen Nische der Medizintechnik. In den nächsten Jahren werden die Umsätze weiter wachsen. An der Gewinnmarge wird Eckert & Ziegler hingegen noch arbeiten müssen. Gelingt es, diese zu stabilisieren bzw. auszubauen, dann sind in Zukunft deutlich höhere Bewertungen für die Aktie möglich. Auf dem aktuell sehr niedrigen Kursniveau sehe ich jedenfalls ein recht günstiges Chance-Risiko-Verhältnis.