Warum ich Ihnen dieses System nicht empfehlen kann

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Wie ich Ihnen gestern schrieb, gehört der Gebert-Indikator langfristig zu den zuverlässigsten Signalgebern für den deutschen Aktienmarkt. Denn der Gebert-Indikator hat den DAX auf lange Sicht in einer äußerst beeindruckenden Weise geschlagen.

Seit der Coronakrise schwächelt der Indikator jedoch zusehends. Auch die große DAX-Rally seit dem vergangenen Herbst von in der Spitze fast 5.000 Punkten (!) hat das System völlig ausgelassen, weil es seit August 2022 kein neues Kaufsignal mehr gab.

Da ist es nur ein schwacher Trost, dass Gebert-jünger die letzte Phase des DAX-Ausverkaufes zwischen August und Oktober 2022 nicht mehr mitgemacht haben (die erste, große Phase aber schon!).

DAX: Rally auf neue Allzeithochs seit dem Herbst, doch der Gebert gibt kein Kaufsignal

LS - DAX Chart

Quelle: aktienscreener.com

Damit wären wir auch schon bei meiner Kritik an dem System.

Warum ich Ihnen das Gebert-System nicht uneingeschränkt empfehlen kann

Das hat zwar an der langfristigen Outperformance des Systems bisher nichts geändert. Jedoch mehren sich die Zweifel, ob das System unter den heutigen Marktbedingungen mit oft schnellen Richtungswechseln noch gut funktioniert. Eine Garantie dafür gibt es natürlich nicht.

Sie als Anleger können sich nur darauf verlassen, dass es sich bisher immer gelingt hat, dem Indikator zu folgen. Sie sollten jedoch noch weitere Techniken zur Entscheidungsfindung (z.B. die Charttechnik) einsetzen und diese mit den Systemsignalen abgleichen.

Aktuell rät die Charttechnik (weiterhin) nicht zum Ausstieg beim DAX, der Gebert-Indikator hingegen schon.  

Man könnte sagen: die Börse ist weiterhin optimistisch für die nächste Zeit, aber die Rahmenbedingungen (die der Gebert-Indikator auswertet) sind anhaltend schlecht.

Mein Rat an Sie

In dieser widersprüchlichen Situation rate ich Ihnen: backen Sie beim DAX eher kleine Brötchen backen oder noch besser: weichen Sie auf andere Märkte (z.B. USA) aus. Die US-Börsen sehen für die nächste Zeit sehr vielversprechend aus, während der größte Teil der DAX-Rally mit den neuen Allzeithochs bereits gelaufen sein dürfte.

Nicht umsonst traut sich der (fundamental ausgerichtete) Gebert-Indikator nicht in den Markt. Die Rahmenbedingungen für den DAX sind anhaltend schwach, die Börse hierzulande wohl zu optimistisch.