Traton Group – Höheres Renditeziel nach starkem Jahresauftakt

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Die Münchener VW-Tochter Traton Group startet schwungvoll ins neue Geschäftsjahr, sowohl Umsatz als auch operativer Gewinn steigen sprunghaft an. Als Folge wird das Renditeziel fürs Gesamtjahr nach oben geschraubt.

Umsatz wächst um fast ein Drittel

Im am 31. März 2023 abgeschlossenen ersten Quartal des Geschäftsjahres 2023 steigerte die Traton Group ihren Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 31 Prozent auf 11,19 Milliarden Euro. Nicht ganz so stark ging es beim Absatz nach oben, hier wurde ein Plus von 25 Prozent auf 84.587 Fahrzeuge verzeichnet. Gleichzeitig sank der Auftragseingang um 28 Prozent auf 68.470 Fahrzeuge, was mit einer restriktiven Bestellannahme bei weiterhin starker Nachfrage begründet wird.

Von den fünf Segmenten der Traton Group lief es im ersten Quartal im Bereich MAN Truck & Bus mit einem Umsatzplus von 34 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro am besten. Dicht dahinter landeten der vor allem von einem starken Neufahrzeug-Geschäft profitierende Unternehmensbereich Navistar Sales & Services (plus 32 Prozent auf 2,74 Milliarden Euro) und Scania Vehicles & Services (plus 31 Prozent auf 4,17 Milliarden Euro). Etwas zurück blieb der kleinste Bereich Traton Financial Services, der lediglich um 18 Prozent auf 352 Millionen Euro wuchs. Am schwächsten entwickelte sich das Segment Volkswagen Truck & Bus mit einem mageren Umsatzanstieg von 3 Prozent auf 709 Millionen Euro.

Operativer Gewinn mehr als verdoppelt

Beim bereinigten operativen Ergebnis präsentierte sich die Traton Group zum Jahresauftakt besonders stark, der Gewinn lag mit 987 Millionen Euro mehr als doppelt so hoch als die 441 Millionen Euro im Vorjahresquartal. Entsprechend schnellte auch die bereinigte operative Rendite von 4,7 auf 8,4 Prozent nach oben. Der Gewinn je Aktie verbesserte sich von 0,84 auf 1,11 Euro.

Die mit Abstand höchste bereinigte operative Rendite erreichte das Segment Traton Financial Services mit 23,3 Prozent nach 24,0 Prozent ein Jahr zuvor. Hier ist der Unterschied zur tatsächlichen operativen Rendite aber hoch, die wegen des verlustreichen Verkaufs von Scania Finance Russland als Folge des Ukraine-Krieges von plus 13,8 auf minus 5,6 Prozent abstürzte. Stark entwickelte sich die bereinigte operative Rendite im Bereich Scania Vehicles & Services mit 13,3 Prozent nach 7,6 Prozent ein Jahr zuvor. Mit 9,2 Prozent folgt trotz einer leichten Verschlechterung um 0,3 Prozentpunkte Volkswagen Truck & Bus. Der Bereich Navistar Sales & Services kam auf eine bereinigte operative Rendite von 6,3 Prozent (ein Jahr zuvor: 3,7 Prozent) und das Segment MAN Truck & Bus bildete mit 5,8 Prozent trotz einer deutlichen Verbesserung gegenüber den 2,2 Prozent des Vorjahresquartals das Schlusslicht.

Ausblick leicht erhöht, Aktie fällt trotzdem

Wie bereits im April angekündigt, erhöht das Management der Traton Group angesichts des guten Starts ins Geschäftsjahr 2023 den Zielkorridor für die bereinigte operative Rendite im Gesamtjahr von 6 bis 7 auf 7 bis 8 Prozent. Unverändert bleibt die Umsatzprognose, die von einem Anstieg zwischen 5 und 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr ausgeht. Nachdem der Kurs der Traton-Aktie seit Jahresbeginn um rund 50 Prozent in die Höhe geschnellt ist, geht es heute trotz der guten – aber im Grundsatz bereits bekannten – Quartalsbilanz um etwa 1,5 Prozent nach unten auf gut 20,50 Euro.