Foxconn Aktie: Apple-Zulieferer setzt auf Elektromobilität!

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Laptops von Dell, Spielekonsolen von Nintendo, Microsoft sowie Sony, Smartphones von Apple oder Mainboards von Intel: Wahrscheinlich haben auch Sie mindestens eines dieser Produkte zu Hause. Was viele aber nicht wissen: Ob Playstation, Xbox oder iPhone – sie alle werden mehr oder weniger vom selben Unternehmen hergestellt, nämlich vom Auftragsfertiger Foxconn.

Foxconn: Fabriken so groß wie Städte

Dieser betreibt in China bzw. in Taiwan stadtgroße Fabriken, in denen unzählige Mitarbeiter unsere Elektronikgeräte zusammenschrauben. Foxconn ist somit einer der wichtigsten Grundpfeiler der modernen Welt, auch wenn es seit Jahren immer wieder zu heftiger Kritik wegen der dortigen Arbeitsbedingungen kommt.

Das Wachstum der Taiwanesen ist jedenfalls beachtlich. Hatte der Konzern im Jahr 2005 noch einen Umsatz von 23 Milliarden Dollar erwirtschaftet, waren es 2018 schon 172 Milliarden. Wie die Auftraggeber profitierte Foxconn vom Boom der Elektronikgeräte, nicht zuletzt auch von Apples ikonischen Smartphones.

E-Mobilität: neues Boom-Geschäft im Blick

Doch allmählich scheint sich eine gewisse Sättigung in der Branche breitzumachen. Zumindest stiegen die Umsätze von Foxconn in den letzten Jahren nicht mehr so stark wie noch zu Beginn der 2000er. Grund genug für den Mega-Konzern, sich jetzt ein neues Standbein aufzubauen. Im Mittelpunkt: die stark wachsende Elektromobilität.

Bereits im Januar war Foxconn bei dem ins Straucheln geratenen E-Auto-Entwickler Byton eingestiegen, um diesen beim anstehenden Produktionshochlauf zu unterstützen. Gleichzeitig kooperieren die Taiwanesen mit dem Auto-Imperium Stellantis (u.a. Peugeot, Fiat, Chrysler, Opel), um digitale Cockpits zu entwickeln und herzustellen.

Foxconn greift Lordstown unter die Arme

Nun hat Foxconn einen weiteren Coup gelandet. Vielleicht haben Sie es auch schon in den Medien gelesen: Foxconn hat in den USA kürzlich eine Autofabrik übernommen. Diese gehörte der jungen E-Auto-Firma Lordstown, die unter anderem wegen Betrugsvorwürfen in die Krise gerutscht war und nun dringend Hilfe sucht.

Foxconn jedenfalls will dem strauchelnden Unternehmen 230 Millionen Dollar für die Fabrik in Ohio bezahlen – Peanuts für den Auftragsfertiger. Als Teil des Deals mit Lordstown wollen die Taiwanesen die Produktion von Autos in dem gekauften Werk übernehmen.

Mega-Potenzial

Das könnte sich für Foxconn auszahlen. Lordstown will alsbald sein erstes E-Auto-Modell auf den Markt bringen – den Pick-up Endurance. Gerade in den USA gelten Pick-ups als lukrativste Fahrzeuge für die Hersteller. Längst wetteifern etablierte Konzerne mit jungen Unternehmen wie Lordstown um diesen wachstumsstarken Markt.

Foxconn jedenfalls hat die Erfahrung, innerhalb kürzester Zeit eine umfangreiche Produktion hochzuziehen. Mit Blick auf die boomende Elektromobilität schafft das natürlich enorm viel Potenzial für den Konzern selbst, aber auch für dessen Kooperationspartner wie eben Lordstown, Byton oder Stellantis.

Apple: War da nicht was?

Gleichzeitig ist das Stromer-Engagement der Chinesen auch als Wink mit dem Zaunpfahl zu verstehen. Vielleicht erinnern Sie sich: In den letzten Monaten gab es immer wieder Gerüchte, dass Apple ein eigenes Elektroauto entwickeln könnte.

Sollte der Apfelkonzern tatsächlich einen Stromer in petto haben, könnte Foxconn – immerhin der wichtigste Zulieferer des Tech-Konzerns – mit der Herstellung beauftragt werden. Das wiederum würde angesichts des abzusehenden Hypes um das Apple-Car die Bedeutung von Foxconn noch einmal massiv erhöhen.

Dem Auftragsfertiger und dessen Anlegern könnten also rosige Zeiten bevorstehen.