Das sind die Ursachen für den China-Crash!

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Die Börsen in China befinden sich derzeit im Crash-Modus. Panik breitet sich bei den Werten der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt aus, mit denen traditionell auch DAX und MDAX eng verflochten sind.

Ich habe Ihnen deshalb heute die wichtigsten Fehl-Entwicklungen in China zusammengetragen. Hier kommt alles zusammen. Los gehts:

1. Die Hoffnungen auf eine starke Erholung der chinesischen Wirtschaft nach dem Ende der Null-Covid-Politik haben sich zerschlagen. Chinas Wirtschaft hat sich noch immer nicht auf den Stand vor dem Corona-Ausbruch erholt und dies dürfte auch in 2024 nicht gelingen. China hat sich mit seinen völlig überzogenen Coronamaßnahmen in eine Sackgasse manövriert, aus der es selbst nach dem Ende der Verbote nur noch langsam herauskommt. Die Schädigungen der Wirtschaft sind hartnäckig und tiefsitzend.

2. Die demografische Alterung lässt die Inlandsnachfrage immer weiter zurückgehen. Ältere Käufer bedeuten weniger Konsum. Das Problem wird durch die hohe Jugendarbeitslosigkeit noch deutlich verschärft, durch die auch die Jungen nicht ausreichend konsumieren können.

3. Die Auslandsnachfrage nach chinesischen Produkten nimmt ab. Ein Grund dafür sind die deutlich gestiegenen Preise der einstigen „Billigwaren“. Die gleiche Qualität ist inzwischen in anderen Billiglohnländern günstiger zu bekommen, das heißt: Chinas Wettbewerbsfähigkeit hat abgenommen.

Ein weiterer Grund für die geringere Auslandsnachfrage ist das angestrebte „Decoupling“ des Westens, also die Verringerung der Abhängigkeit von Lieferketten von nicht befreundeten Staaten. Zumal der Zugang zum chinesischen Markt häufig mit dem Zwang zu „Technologietransfers“ verbunden ist. Auch China selbst möchte gern vom Westen unabhängiger werden. Der Westen soll aber bitteschön weiterhin von Chinas Waren abhängig bleiben. Das kann nicht funktionieren!

4. Laut der globalen Wirtschaftsforschungsorganisation Conference Board ist Chinas Wirtschaft im vergangenen Jahr um +5,1 % gewachsen. In 2024 soll das Wachstum aber auf nur noch +4,1 % zurückfallen. Das ist eine für China ungewöhnlich niedrige Wachstumsrate, die weiter sinken dürfte. 

5. Die Immobilienkrise mit Großpleiten von Firmenimperien wie Evergrande und Country Garden im vergangenen Jahr ist noch nicht ausgestanden. Die Krisenursachen sind nicht beseitigt, sie sollen offensichtlich vielmehr unter den Teppich gekehrt werden. Die Verflechtungen der Firmen untereinander werden zeitnah zu weiteren Großpleiten führen, womöglich entsteht sogar ein gefährlicher Dominoeffekt, womöglich sogar eine neue Finanzkrise.

6. China befindet sich in einem Abschwung mit Deflation, in dem die Gewinne der Unternehmen immer weiter erodieren durch einen Teufelskreis aus schwacher Nachfrage und sinkenden Preisen. Diese Entwicklung ist Gift für die Aktienkurse.

Abschwung, Abschottung, Finanzkrise – China bald am Boden?

Ich würde die Entwicklung grob so zusammenfassen: Chinas kommunistische Regierung hat schwere strategische Fehler gemacht (Immobilienblase, Überschuldung, Überregulierung, Marktabschottung, Technologieraub, Bevölkerungspolitik, Lockdowns etc.). Die Strategie, China unabhängiger vom Rest der Welt zu machen, aber die Welt gleichzeitig abhängiger von China zu machen, ist komplett nach hinten losgegangen.

Die Folge ist, dass das Wachstum dauerhaft gefährdet ist und sich das Land in einer tödlichen Deflations-Spirale befindet. Diese Deflation lässt die Gewinne der Unternehmen schrumpfen und dadurch die Kurse einbrechen.

Vielleicht sagen Sie jetzt: „Na und, was geht mich das an? Ich habe keine China-Aktien.“ So einfach ist das aber nicht. China ist sowohl für Deutschland als auch für die USA einer der wichtigsten Handelspartner. Ich kläre daher jetzt in meinen nächsten Beiträgen für Sie die Frage, inwiefern sich ein China-Crash auf die dortigen Börsen auswirken könnte.