Bechtle – IT-Dienstleister erwartet bessere Geschäfte

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Der IT-Dienstleister Bechtle hat im zweiten Quartal seinen Wachstumskurs fortgesetzt – wenngleich in vermindertem Tempo. Seine Jahresprognose hat das im TecDAX notierte Unternehmen bekräftigt.

Umsatzzuwachs geringer als im Vorquartal

Den Umsatz konnte das im württembergischen Neckarsulm ansässige Unternehmen im Dreimonatszeitraum April bis Juni um 6,5% auf 1,51 Milliarden Euro steigern. Das Plus fällt damit niedriger aus als im Vorquartal, als „Deutschlands größtes Konzern-unabhängiges Systemhaus“, wie sich Bechtle selbst bezeichnet, noch um 11,6% auf 1,54 Milliarden Euro zulegen konnte. Im zweiten Quartal legte das internationale Geschäft deutlich stärker zu als das deutsche.

Insgesamt expandierten die Verkaufserlöse in den ersten sechs Monaten 2023 um 9% auf 3,05 Milliarden Euro,  eine Steigerung um 9,0%. Ein Teil der Zuwächse war der Übernahme von Firmen im europäischen Ausland zu verdanken. Das schwächere Wachstum im zweiten Vierteljahr hat vor allem das Segment E-Commerce verschuldet. Mittelständische Kunden verschieben nach den Beobachtungen von Bechtle eigentlich fällige Erneuerungen ihrer klassischen IT-Infrastruktur, insbesondere PCs, weil sie über die künftige Wirtschaftsentwicklung verunsichert sind. Der Umsatz fiel deshalb um 4,8% auf 525 Millionen Euro.

Hohe Nachfrage nach Digitalisierungsprojekten

Ganz anders sieht es im größeren Segment „IT-Systemhaus & Managed Services“ aus. Dort kletterte der Umsatz um 13,7% auf 985 Millionen Euro. Hohe Auftragsvolumina von öffentlichen Stellen und Großkunden trieben das Geschäft an. Die Nachfrage nach komplexen Digitalisierungsprojekten hielt sich, betont Bechtle, wie schon im Vorquartal, auf einem hohen Niveau. 

Der operative Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) konnte mit dem Umsatzplus gut mithalten. Er ging um 7,0% nach oben und erreichte 96,1 Millionen Euro, die EBIT-Marge kletterte von 6,3% auf 6,4%. Das Ergebnis nach Steuern hat sich allerdings nicht ganz so gut entwickelt, es nahm um 3,7% auf 66,0 Millionen Euro zu. Entsprechend verbesserte sich das Ergebnis je Aktie in gleichem Rahmen von 0,50 Euro auf 0,53 Euro.

Die Lieferschwierigkeiten lassen nach

Für das Gesamtjahr 2023 bleibt der Vorstand um Firmenchef Thomas Olemotz zuversichtlich und bekräftigt seine bisherige Prognose. Er rechnet damit, dass sich die Stimmungslage im Mittelstand verbessern und sich deswegen die Nachfrage in der zweiten Jahreshälfte sukzessive beleben wird. Sowohl der Umsatz als auch der Ertrag sollen deutlich gesteigert werden, zumal sich die Lieferschwierigkeiten der Zulieferer weiter abschwäche. Zum Wachstum beitragen soll auch die geplante Akquisition des französischen IT-Systemhauses Apixit. Die Anleger honorieren den gediegenen Quartalsbericht im frühen Börsenhandel mit einem Kursaufschlag. Die Bechtle-Aktie verbessert sich um knapp 5% auf etwa 42 Euro. Der Anteilschein nähert sich damit weiter seinem Zwölfmonatshoch von 45,71 Euro, das er vor ziemlich genau einem Jahr erreicht hatte.