Avance Gas – Klotzige Dividendenrendite mit Flüssiggas-Tankern

Inhaltsverzeichnis

Nicht nur Deutschland setzt auf Flüssiggas – weltweit steigt die Nachfrage nach Liquefied Natural Gas (LNG), wie es international bezeichnet wird. Davon profitiert die norwegische Reederei Avance Gas Holding, wie die Zahlen für die ersten drei Monate 2023 zeigen. Anleger erhalten eine üppige Quartalsdividende.

Einer der weltgrößten Flüssiggas-Transporteure

Die offiziell auf den Bermudas angesiedelte norwegische Avance Gas Holding verfügt mit 14 Flüssiggas-Schiffen der Supertanker-Klasse (offizielle Bezeichnung VLGC für Very Large Gas Carrier) über eine der größten LNG-Flotten der Welt. Zwei weitere Schiffe sind noch im Bau und sollen in diesem und im nächsten Jahr in Betrieb genommen werden.

Der Konzern hat in den ersten drei Monaten 2023 besser abgeschnitten als im vierten Quartal 2022 und auch besser als Experten erwartet hatten. Das Management führt das vor allem darauf zurück, dass die Nachfrage nach Flüssiggas-Tankern nach einem schwachen Jahresstart  stärker gestiegen als das Angebot, das durch Verzögerungen beim Neubau von  Supertankern weniger zugenommen hat als erwartet. Die Charterpreise sind dadurch im Quartalsdurchschnitt deutlich geklettert.

Das hat dazu geführt, dass bei Avance Gas die durchschnittlichen Erträge pro Tag und Schiff im Vergleich zum vierten Quartal nochmals deutlich zu genommen und den bisher höchsten Wert für ein erstes Vierteljahr erreicht haben. Der operative Bruttogewinn ist dadurch um über ein Viertel auf 51,3 Millionen US-Dollar gestiegen. Der Nachsteuergewinn kam mit einem Plus von 5% auf 36,3 Millionen Dollar nicht so stark voran, was zum Teil Sondereinflüssen zuzuschreiben ist. Entsprechend legte auch der Gewinn je Aktie gegenüber den letzten drei Monaten 2022  „nur“ von 45 Cents auf 47 Cents zu.

Quartalsdividende von 50 Cents je Aktie

Das Management zeigt sich mit dem Ergebnis jedoch hochzufrieden und schüttet eine Quartalsdividende von 50 Cents je Aktie aus, gleich viel wie im Schlussvierteljahr 2022. Avance Gas verteilt 38,3 Millionen Dollar an seine Anteilseigner, also etwas mehr als es netto verdient hat. Angesichts eines hohen Cash-Bestands kann sich der Tanker-Konzern das leisten. Das Unternehmen errechnet daraus eine annualisierte Dividendenrendite von 26% – also unter der Annahme, dass auch die restlichen Quartalsdividenden so hoch ausfallen. Die letzten vier Zahlungen zusammen genommen kommt Avance Gas auf eine Dividendenrendite von immerhin auch noch 18%.

Frachtraten für Flüssiggas-Tanker sind deutlich geklettert

Auch für das zweite Quartal 2023 strotzt der Vorstand vor Optimismus, da die Kapazitäten bereits ausgebucht sind. Für das zweite Halbjahr und damit für 2023 rechnet Avance Gas Holding ebenfalls mit „gesunden Gewinnen“, da die aktuellen Spot-Preise für Flüssiggas-Frachtraten kräftig nach oben gegangen sind. Der Aktienkurs von Avance Gas reagierte auf die guten Zahlen und den zuversichtlichen Ausblick im Vormittagshandel mit einem Kurssprung von über 5% auf Notierungen um 7,50 Euro. Damit hat der Anteilschein fast wieder sein  Zwölfmonatshoch von 7,76 Euro erreicht. Zählt man die seither ausgeschüttete Quartalsdividende von 50 Cents je Aktie hinzu, steht Avance Gas sogar auf einem neuen Hoch.