Alphabet-Aktie ist günstig bewertet

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Die Quartalsberichte vieler Technologiegiganten fielen dieses Mal überraschend schlecht aus. Wenn Sie sich jetzt fragen, wo sich eine günstige Einstiegsgelegenheit bieten könnte, dann sollten Sie einen näheren Blick auf Alphabet werfen. Zumindest langfristig erscheint der Wert auf dem aktuellen Niveau attraktiv.  

Zahlen zum dritten Quartal unter den Analystenprognosen

Im dritten Quartal verfehlte Alphabet sowohl die Prognosen beim Umsatz als auch beim Gewinn. Der Umsatz belief sich lediglich auf 69,1 Mrd. US-Dollar (+6%), erwartet wurden im Schnitt 71,3 Mrd. US-Dollar. Der Gewinn verfehlte mit 1,06 US-Dollar je Aktie die Prognosen von 1,28 US-Dollar sogar noch wesentlich deutlicher.

Das waren wirklich schlechte Zahlen von Alphabet. Was die Konsequenzen angeht, so stellt sich vor allem die Frage nach dem Anlagehorizont. Während kurzfristige Anleger lieber aus der Aktie raus gehen, handeln langfristige Anleger in aller Regel antizyklisch – zumal es Belastungsfaktoren gibt, die nur vorübergehender Natur sind.

Besser als die Konkurrenz

Natürlich war das Quartal – für die Verhältnisse von Alphabet – alles andere als gut. Aber man muss auch das Umfeld in Betracht ziehen. In Krisenzeiten setzen viele Unternehmen vor allem beim Werbebudget – was sich leicht kontrollieren und ändern lässt – den Rotstift an.

Alphabet verdient sein Geld hauptsächlich mit Werbung und kann unter diesen Rahmenbedingungen (zu denen ein negativer Währungseffekt durch den starken US-Dollar hinzukommt) trotzdem noch 6% beim Umsatz zulegen. Damit schneidet der Weltmarktführer für Online-Werbung erheblich besser als die Konkurrenz ab – z.B. Facebook, die jetzt Meta Platforms heißen.

Kurzfristige Belastungsfaktoren, Rückkehr zu zweistelligen Wachstumsraten

Auch in früheren Krisen hatten sinkende Werbebudgets kurzzeitig negative Folgen für die Geschäfte von Alphabet. Doch sobald wieder mehr Geld für Werbung ausgegeben wurde, kam dies vor allem dem Marktführer zugute. So dürfte es auch dieses Mal wieder sein. Und auch der zweite Belastungsfaktor – der starke US-Dollar, der Einnahmen aus anderen Währungsräumen weniger wert macht – wird nur vorübergehend sein.

Daher halte ich es für wahrscheinlich, dass Alphabet mittelfristig wieder zu Wachstumsraten im zweistelligen Prozentbereich zurückkehren wird. Natürlich sind frühere Wachstumsraten von 20% oder gar 30% allein schon aufgrund der Größe nicht mehr realisierbar. Aber 10-15% jährliches Wachstum sind für Alphabet allemal drin.

Langfristig bleibt Alphabet ein Basis-Investment im Technologiesektor

Mein Fazit: Alphabet bleibt ein Basis-Investment im Technologiesektor. Das aktuelle Kursniveau mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 20 liegt deutlich unter dem historischen Durchschnitt und bietet eine günstige langfristige Einstiegsgelegenheit. Eine Portion Mut zum antizyklischen Handeln gehört aktuell gewiss dazu, aber ich denke, dass es sich auszahlen dürfte.