Automatic Data Processing – papierlos und profitabel

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Die Aktie des Personal-Dienstleisters Automatic Data Processing (ADP) bereitet Investoren schon seit Jahren viel Freude. Ob dies wirklich so bleibt?

So fing alles an

Vier Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg, 1949 also, wurde der Vorgänger von Automatic Data Processing gegründet. Und zwar unter dem Namen Automatic Payrolls. Damals begann alles als Lohnbüro, das die beiden Gründer-Brüder Henry Taub und Joe Taub betrieben.

Die Umbenennung in den heutigen Firmennamen Automatic Data Processing fand im Jahr 1957 statt, als erstmals Großrechner und Lochkarten für Lohnabrechnungen verwendet wurden. Vier Jahre später erfolgte dann die Börsennotiz. Damals hatte ADP um die 300 Kunden, gerade einmal 120 Beschäftigte sowie einen Jahresumsatz von 400.000 US-Dollar.

Heute ist ADP, man soll‘s kaum glauben aufgrund der kleinen Anfänge oder gerade deshalb, das weltweit größte, so die Eigenwerbung der Firma, unabhängige IT-Service-Unternehmen. ADP gilt als führender Anbieter von HR‑Services wie Reisekostenmanagement, Zeiterfassung und Personalabrechnung. Und dies mit seit Jahren steigenden Umsätzen und Gewinnen.

Umsatz und Gewinn in Q 1 nach oben

Das Geschäftsjahr von ADP läuft jeweils vom 1. Juli eines Jahres bis zum 30. Juni. Somit haben die US-Amerikaner vor wenigen Wochen die Zahlen für das erste Quartal des laufenden Geschäftsjahres präsentiert.

So stieg der Gewinn je Aktie (Earning per Share – EPS) auf 1,86 US-Dollar. Der Analysten-Konsens hatte einen Gewinn je Aktie von 1,80 Dollar erwartet. Nice to know: Im Vergleich zum vierten Quartal des vorangegangenen Geschäftsjahres stieg das EPS um 24 Prozent, im Vergleich zum selben Vorjahreszeitraum um knapp 13 Prozent.

Auch die Umsatzerlöse tendierten gen Norden. Mit 4,075 Milliarden-US-Dollar lagen die Umsätze im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres um gut 9 Prozent höher als im vierten Quartal des vergangenen Geschäftsjahres und ebenfalls um rund 9 Prozent über dem Vorjahreszeitraum.

Nicht die schlechtesten Voraussetzungen für einen steigenden Aktienkurs, oder? Schauen wir uns dies einmal näher an.

ADP Aktie – stabiler Aufwärtstrend

Mit einem Kurs von gut 246 US-Dollar zeigt sich die ADP Aktie im Vergleich zum Jahresbeginn praktisch unverändert. Dies ist für einen Technologie-Wert zweifellos eine schöne Leistung. Denn wir wissen alle, wie es die hoch-bewerteten Tech-Werte in diesem Jahr teils ordentlich gerupft hat.

Ich darf allerdings nicht verschweigen, dass die Aktie von Automatic Data Processing im Jahresverlauf vorübergehend ordentlich unter die Räder kam. Denn Ende Februar sackte der Kurs auf etwas mehr als 190 US-Dollar ab, um sich in den Monaten darauf wieder gut zu erholen. Wer die Papiere zu Jahresbeginn hielt, für den lautet das Motto: außer Spesen, nichts gewesen. Was in diesem Börsenjahr sicher schon eine gute Leistung ist.

Langfristig bereiteten die Anteilsscheine ihren Investoren einige Freude. Denn in den vergangenen zehn Jahren summierten sich die Kursgewinne auf rund 330 Prozent, was durchaus ordentlich ist. Der Analystenkonsens schätzt für das laufende Geschäftsjahr ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von rund 32 – nach gut 37 im vorangegangenen Jahr.Meine Meinung zur ADP Aktie (WKN: 850347): Für den Einstieg ist es noch ein wenig zu früh. Es könnte durchaus sein, dass die Aktie nochmals (spürbar) an Boden verliert. Dann allerdings wäre ein günstiger Zeitpunkt den Einstieg gekommen. ADP ist ein Langfrist-Spiel, für das Anleger Geduld benötigen.