BlackRock – Zuflüsse in ETFs und Fonds lassen zu wünschen übrig

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Gewinn je Aktie übertrifft die Schätzungen bei weitem

Die Analystengilde hatte für den Zeitraum von Anfang Juli bis Ende September 2023 im Durchschnitt beim Ergebnis je Aktie mit 8,26 Dollar gerechnet – herausgekommen ist mit 10,91 Dollar nahezu ein Drittel mehr. Damit sprang statt des prognostizierten Ertragsrückgangs im Vergleich zum dritten Vierteljahr 2022, als der New Yorker Finanzgigant 9,25 Dollar je Anteilschein  verdient hatte, ein satter Zuwachs um 14% heraus. Das Nettoeinkommen verbesserte sich entsprechend von 1,45 Milliarden Dollar auf 1,64 Milliarden Dollar.

Zu diesem überraschend guten Ergebnis trugen insbesondere  kräftig kletternde Basis- und Performance-Gebühren sowie höhere Erlöse aus Wertpapier-Leihen bei, teilweise bedingt durch steigende Wertpapierkurse. Den Löwenanteil des Zuwachses steuerte der Aktienbereich bei. Er holte 1,83 Milliarden Dollar an Einnahmen herein und damit 87 Millionen Dollar mehr als ein Jahr zuvor. Hier wiederum glänzten vor allem ETFs, also börsengehandelte Indexfonds, mit 73 Millionen Dollar höheren Einnahmen, während aktiv gemanagte Fonds nur 7 Millionen Dollar Plus verbuchten.

Netto-Mittelzuflüsse versiegen fast ganz

Der Bereich der festverzinslichen Produkte erlöste mit 887 Million Dollar rund 42 Millionen Dollar mehr, wobei  hier ebenfalls ETFs mit pls 39 Millionen Dollar für den größten Teil des Zuwachses sorgten.  Insgesamt erzielte BlackRock 3,7 Milliarden Dollar an Gebühreneinnahmen, 151 Millionen mehr als vor Jahresfrist. Da die Kosten und die Steuern weniger stark stiegen, konnte der Konzern den Ertrag deutlich verbessern.

Dass der Aktienkurs trotz der starken Gewinnzahlen nicht in die Höhe schnellte, war den enttäuschenden Mittelzuflüssen zuzuschreiben. Sie bilden quasi die Basis für künftige Einnahmen und Erträge. Und da sieht es eben nicht gut aus, wenn die Nettozuflüsse nur noch spärlich um 2,6 Milliarden Dollar zunehmen, wie das im dritten Quartal 2023 der Fall war. Im entsprechenden Vierteljahr von 2022 hatte es noch Mittelzuflüsse von 16,9 Milliarden Dollar gegeben. Wegen der steigenden Kurse erhöhte sich das verwaltete Vermögen (Assset Under Management AUM) immerhin von 8,48 Billionen Dollar auf 9,40 Billionen Dollar.

Aktienkurs fällt nach anfänglicher Berg- und Talfahrt

BlackRock-Gründer und -Chef Larry Fink begründet die dünnen Zuflüsse in ETFs und aktive Fonds vor allem damit, dass die Kunden erstmals seit zwei Jahrzehnten real wieder Geld mit Cash-Anlagen verdienen und deshalb abwarten können, bevor sie mit Aktien & Co. wieder stärker ins Risiko gehen. Wenn es soweit ist, dann sei BlackRock aber bestens gewappnet, versichert Fink.

Im vorbörslichen Handel an der Wall Street kamen die Zahlen, insbesondere der Gewinnsprung, zunächst sehr gut an und die Aktie schnellte kurzzeitig um bis zu 5% nach oben. Dann aber schaltete die Notierung den Rückwärtsgang ein und fielen um bis zu 3%, ehe sie wieder leicht anzogen. Denn die geringen Mittelzuflüsse verunsicherten Analysten und Anleger. Im frühen deutschen Nachmittagshandel sah es bei Kursen um 597 Euro und damit einem Minus von gut einem Prozent ähnlich aus. Seit dem Zwölfmonatshoch von 753 Euro, das BlackRock im November 2022 erreicht hatte, ist der Anteilschein also um über 20% gefallen.