Telenor – Nicht so gute Verbindung

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Der norwegische Telekom-Konzern Telenor ist sicher ein solides Unternehmen. Die Kursentwicklung der Aktie aber das genaue Gegenteil.

Uralt und in Skandinavien unterwegs

So alt muss man erst einmal werden. Denn das norwegische Unternehmen wurde im Jahre 1855 gegründet – damals mit dem Firmennamen Telegrafverket. Genau 114 Jahre später, also in 1969, fand dann eine weitere Namensänderung statt, diesmal in „Televerket“. Der heutige Name „Telenor“ stammt aus dem Jahr 1994 und wurde bis heute beibehalten.

Weltweit sind für das Unternehmen rund 16.000 Beschäftigte tätig, die Mehrheit davon in unterschiedlichen Tochterunternehmen wie „Telenor Pakistan“. Der Hauptsitz der Telefongesellschaft befindet sich im norwegischen Fornebu.

Die Aktien von Telenor sind an der Osloer Börse im OBX Index notiert. Deren Wertpapiere-Kenn-Nummer (WKN) lautet 591260. Überdies werden an der US-amerikanischen Nasdaq im OTC-Segment die ADR unter der WKN 529281 gehandelt.

Durchwachsene Zahlen in Q3

Im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres konnten die Norweger ihre Umsatzerlöse steigern – von 27,41 Milliarden Norwegische Kronen (NOK) im Vergleichszeitraum des Vorjahres auf nunmehr 28,43 Milliarden NOK.

Dies ist jedoch – leider – nur eine Seite der Medaille. Denn beim Gewinn mussten die Norweger ordentlich Federn lassen. So verdiente das Unternehmen im dritten Quartal je Aktie 1,00 NOK, im entsprechenden Quartal des Vorjahres betrug der Gewinn je Aktie immerhin 1,89 NOK. Dieser Gewinneinbruch dürfte die Investoren alles andere als erfreut haben. Zumal die Anteilsscheine von Telenor seit längerer Zeit nur eine Richtung kennen – südwärts.

Wie hat sich die Aktie von Telenor entwickelt?

Um die Antwort vorwegzunehmen: ziemlich mies, um nicht zu sagen katastrophal. Der Einfachheit halber, also um nicht andauernd den Aktienkurs in Gedanken umrechnen zu müssen, schauen wir uns die Performance auf Euro-Basis an.

Im laufenden Jahr verloren die Anteilsscheine rund 37 Prozent an Wert, in den vergangenen zehn Jahren alles in allem knapp 44 Prozent. Außer Spesen also nichts gewesen.

Auch das aktuelle Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) animiert nicht unbedingt zum überhasteten Kauf der Anteilsscheine von Telenor. Für das laufende Jahr schätzt der Analysten-Konsens ein KGV von 13,6, für das kommende Geschäftsjahr von 13,8. Glaubt man also den Glaskugel-Schauern, wird sich auch im nächsten Jahr in punkto Gewinnwachstum bei den Norwegern nicht allzu viel tun.

Doch den Stab brechen über die Aktie möchte ich nun doch nicht. Dies verbietet mir die außergewöhnlich hohe Dividenden-Rendite. Diese beträgt auf aktuellem Kursniveau rund 10 Prozent – die momentane Inflationsrate wäre somit ausgeglichen.

Wobei die Betonung tatsächlich auf „wäre“ liegt, denn ob die Gewinnbeteiligung auch künftig so hoch sein wird, weiß niemand. Zumal die Dividendenrendite, eine identische Ausschüttungshöhe unterstellt, bei – hoffentlich – wieder steigendem Aktienkurs nachgibt.Meine Meinung zur Telenor Aktie: Ein Kauf drängt sich nicht auf, trotz der hohen Ausschüttungsrendite. Es gibt weit bessere Unternehmen aus dem Telekom-Sektor.