Sandvik – Quartalszahlen robust wie Schwedenstahl

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Das auf Maschinen- und Werkzeugbau spezialisierte schwedische Industrieunternehmen Sandvik hat mit seinen Quartalszahlen die Erwartungen übertroffen. Umsatz und Gewinn steigen deutlich, auch wegen positiver Währungseffekte.

Auftragseingang und Umsatz wachsen zweistellig

In dem am 30. September 2022 beendeten dritten Quartal des Geschäftsjahres 2022 konnte Sandvik seinen Umsatz im Vorjahresvergleich auch wegen einer leicht verbesserten Lieferkettensituation um 35 Prozent auf 29,3 Milliarden Schwedische Kronen (SEK) steigern, was umgerechnet etwa 2,66 Milliarden Euro entspricht. Währungsbereinigt betrug das Umsatzplus 22 Prozent, das organische Wachstum lag bei 13 Prozent.

Die anhaltend hohe Nachfrage nach Sandvik-Produkten belegt der in ähnlichem Umfang angestiegene Auftragseingang. Dieser verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahr um 28 Prozent auf 29,2 Milliarden SEK (währungsbereinigt: plus 16 Prozent), das organische Wachstum lag bei 8 Prozent. Lässt man Russland außer Acht – wo Sandvik die Geschäfte wegen des Ukraine-Krieges einstellt –, betrug das organische Wachstum beim Umsatz 17 Prozent und beim Auftragseingang 14 Prozent.

In fast allen Märkten legten die Auftragseingänge zu

Regional betrachtet lief es im dritten Quartal im bislang kleinsten Sandvik-Markt Südamerika (der 2021 nur 6 Prozent zum Konzernumsatz beitrug) besonders gut, wo der Auftragseingang in fortgeführten Geschäftsbereichen zum Vorjahresquartal um 36 Prozent zulegte. Auch in Nordamerika (27 Prozent), Asien (14 Prozent), Europa ohne Russland (13 Prozent) und Australien (12 Prozent) erreichten die Auftragseingänge ein Plus im zweistelligen Prozentbereich. Lediglich in der Region Afrika und Mittlerer Osten musste Sandvik ein Minus von 13 Prozent verbuchen.

Auch in zwei der drei verbliebenen Konzernsegmente stieg der Auftragseingang in fortgeführten Geschäften im Vorjahresvergleich an: Sandvik Mining and Rock Solutions (Bergbaumaschinen) verbesserte sich um 10 Prozent auf 15,4 Milliarden SEK und Sandvik Manufacturing and Machining Solutions (Werkzeugfertigung) um 9 Prozent auf 11,6 Milliarden SEK.

Im kleinsten Unternehmensbereich Sandvik Rock Processing Solutions ging der Auftragseingang hingegen um 9 Prozent auf 2,2 Milliarden SEK zurück, was in erster Linie mit einem schwächelnden europäischen Infrastrukturmarkt erklärt wird. Der frühere Geschäftsbereich Sandvik Materials Technology wurde abgespalten und ist seit dem 31. August 2022 als eigenständiges Unternehmen Alleima börsennotiert.

Gewinn höher als erwartet

Branchenanalysten hatten im Vorfeld einen bereinigten EBIT im Bereich von 5 Milliarden SEK prognostiziert, das tatsächliche Ergebnis fiel mit 5,5 Milliarden SEK und einem Zuwachs um 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal deutlich höher aus. Unter dem Strich lag der Quartalsgewinn bei 3,4 Milliarden SEK, was einen Rückgang von 6 Prozent zum Vorjahr bedeutet. Auch der verwässerte Gewinn je Aktie fiel mit 2,71 SEK um 6 Prozent niedriger aus, der bereinigte verwässerte Gewinn je Aktie steigerte sich hingegen um 8 Prozent auf 3,12 SEK.

Einen konkreten Ausblick liefert das Sandvik-Management nicht, Vorstandschef Stefan Widing zeigt sich jedoch trotz zunehmender Unsicherheitsfaktoren optimistisch. Die Sandvik-Aktie steigt nach Bekanntgabe der Quartalszahlen zunächst um rund 6 Prozent, fällt dann aber wieder etwas zurück und steht im frühen deutschen Nachmittagshandel bei etwa 14,70 Euro noch um gut 4 Prozent im Plus.