US-Inflation entspannt sich erstmals!
In der vergangenen Woche gab es eine faustdicke Überraschung für die Märkte – eine positive. So fielen die US-Verbraucherpreise erstmals seit langer Zeit wieder auf Monatssicht unverändert aus.
US-Inflation entspannt sich erstmals im Juli
Auf Jahressicht ließ der Anstieg der US-Inflation erstmals nach – nämlich von 9,1 Prozent im Juni auf „nur noch“ 8,5 Prozent im Juli. Damit wir uns richtig verstehen: die US-Verbraucherpreise sind auf Jahressicht immer noch kräftig gestiegen. Aber eben nicht mehr ganz so kräftig wie im Vormonat.
Das macht etwas Hoffnung. Denn auch ein wichtiger Vorläufer für die Verbraucherpreisinflation sank. So gingen die US-Erzeugerpreise im Juli auf Monatssicht um 0,5 Prozent zurück. Wenn auch ein Rückgang im Vergleich zum Vormonat nicht annähernd so wertvoll ist wie einer auf Jahressicht (der nicht in Aussicht ist).
Die Leser meines Börsendienstes Voigts Global Profits wussten übrigens seit vielen Wochen im Voraus, dass es zu dieser erfreulichen Entwicklung kommen würde. Und auch, dass die Börsen deutlich steigen würden. Diese konnte sich im Vorfeld entsprechend positionieren und von der Entwicklung profitieren.
Wird das eine echte Trendwende?
Kurzum: Wir sehen erstmals seit vielen Monaten eine leichte Entspannung bei der Inflation! Ist das nun die ersehnte Wende zum Besseren?
Wenn es nach den Vertretern der US-Notenbank (Fed) geht, noch nicht. Diese bemühten sich schnell, die Entwicklung wieder zu relativieren. Die Fed sei „weit, weit davon entfernt, die Inflation für besiegt zu erklären”, sagte der Präsident der Fed in Minneapolis, Neel Kashkari.
An der seiner Meinung nach notwendigen Anhebung des Leitzinses auf 3,9 Prozent bis zum Jahresende und auf 4,4 Prozent bis Ende 2023 habe sich nichts geändert, hieß es weiter. Der aktuelle Zinssatz liegt übrigens bei 2,5 Prozent.
Nun wissen wir allerdings, dass die US-Notenbanker (wie andere Notenbanker auch) nicht gerade die Besten sind beim prognostizieren künftiger Entwicklungen. Den Anstieg der Inflation haben die Herrschaften nicht kommen sehen und diesen ein Jahr lang schöngeredet anstatt mit ihrer Geldpolitik gegenzusteuern. Warum sollten sie diesmal richtig liegen?
Die Märkte haben das beste Gespür
Die Märkte hingegen haben für solche Entwicklungen ein deutlich besseres Gespür. Sie preisen derzeit für das kommende Frühjahr bereits die ersten Zins-Senkungen der US-Notenbank ein. Das wiederum würde bedeuten: die Inflation wird sich tatsächlich entspannen. Es wird wohl ein bisschen dauern, aber das kommt.
So scheinen das auch die US-Börsen zu sehen. Zumindest im Moment. Allein in der vergangenen Woche hat sich der Leitindex S&P 500 um +3,26 Prozent erholt. Seit Anfang Juli beträgt die Kurserholung nun schon deutliche +13,08 Prozent (Stand Schlusskurs am Freitag).
Damit ist inzwischen mehr als die Hälfte der Kursverluste seit Jahresbeginn wieder ausgeglichen. Das ist eine Menge. Da stellt sich die Frage: wie geht es denn nun weiter mit Aktien? Ich habe eine ganz klare Meinung dazu:
S&P 500 vor entscheidender Hürde!
Geht die Kurserholung nun dennoch und nahezu ungebremst weiter, ist der Bärenmarkt vorbei und US-Aktien können auch langfristig weiter steigen. Sehen wir jedoch in Kürze in scharfes und nachhaltiges Einknicken der Börsen, geht der Bärenmarkt in die nächste Runde.