US-Arbeitsmarkt: Gute Nachrichten für die Börse – aber nicht für Goldanleger

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Laut US-Arbeitsministerium sind im Juni in den USA 372.000 neue Stellen entstanden. Eine Größenordnung, mit der so niemand gerechnet hatte. Analysten waren im Durchschnitt von einer Steigerung um 265.000 Stellen ausgegangen. Die Arbeitslosenquote blieb auf dem Vormonatsniveau von 3,6% sehr niedrig.

Deutlich besser, als von Analysten erwartet

Der Trend der letzten Monate hat also weiterhin Bestand. Branchenübergreifend entstehen konstant neue Arbeitsplätze, und die Beschäftigung ist mittlerweile fast wieder auf dem Vor-Corona-Niveau angekommen. Rezession sieht anders aus. Und das, obwohl diverse andere US-Konjunkturindikatoren eigentlich in die entgegengesetzte Richtung deuten.

Keine Bestätigung einer Rezession

Des einen Freud, des anderen Leid: Mit einer Arbeitslosenquote nahe am Tiefstand und mehr als 350.000 Menschen, die allein im vergangenen Monat in den Ruhestand gegangen sind (bzw. aus anderen Gründen dem Arbeitsmarkt nicht mehr zur Verfügung stehen), dürfte es für Arbeitgeber zunehmend schwieriger werden, ihre offenen Stellen neu zu besetzen. Die zu erwartende Folge sind spürbare Lohnsteigerungen. Diese werden aber die gewaltige Inflationsrate von zuletzt 8,6% – Tendenz steigend – auch nicht ausgleichen können, weshalb vom US-Konsum in naher Zukunft auch keine Wunder zu erwarten sind.

Der Kampf um die Arbeitskräfte

Die gute Verfassung des US-Arbeitsmarktes einerseits wird die US-Notenbanken wegen der fortschreitenden Inflation andererseits nicht daran hindern, weiterhin an der Leitzinsschraube zu drehen. Eine weitere Erhöhung um 75 Basispunkte bis zum Ende des Monats ist nach Meinung der meisten Analysten so gut wie sicher. Nicht wenige sehen bis zum Jahresende einen Stand von 4% als realistisch an. Eine Zwickmühle also, aus der es so schnell keinen Ausweg geben wird.

Starke Arbeitsmarktzahlen belasten den Goldpreis

Fazit: Die starken Arbeitsmarktahlen sind gerade in Krisenzeiten ein erfreuliches Zeichen für Stabilität der amerikanischen Wirtschaft. Der sich abzeichnende Arbeitskräftemangel dürfte aber zu höheren Lohnforderungen führen und der bei der Fed die Alarmglocken schrillen lassen. Die Folge: Noch stärkere und frühere Zinserhöhungen, die den ohnehin schon angeschlagenen Goldpreis noch weiter unter Druck setzen dürften.