L’Occitane-Aktie vom Handel ausgesetzt

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Die Gerüchteküche brodelt. Wie das Nachrichtenmagazin Bloomberg berichtet, könnte sich das Private-Equity-Unternehmen Blackstone für die Übernahme mit dem L’Occitane-Milliardär Reinold Geiger zusammentun. Der Vorstoß erfolgt nur wenige Monate nachdem der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitseigentümer einen Übernahmeversuch auf Eis gelegt hatte.

Das französische Kosmetikunternehmen mit einem Wert von 5,55 Milliarden Dollar hat den Handel mit seinen Aktien in Hongkong nach den Spekulationen erst einmal ausgesetzt.

L’Occitane: Kosmetik-Riese aus Frankreich

Der Markt mit Naturkosmetik boomt weltweit. Immer mehr Verbraucher greifen zu nachhaltigen Alternativen und hinterfragen ihr Kaufverhalten. Davon profitiert auch der millionenschwere Naturkosmetikkonzern L’Occitane. Das Unternehmen hat sich auf die Herstellung und den Vertrieb von Hautpflege-, Duft- und Körperpflegeprodukten spezialisiert. Gegründet wurde die Firma 1976 von Olivier Baussan in der Region Provence, Frankreich. Seither hat sich der Konzern zu einer globalen Marke entwickelt.

L’Occitane ist bekannt für die Verwendung hochwertiger natürlicher Inhaltsstoffe, insbesondere solcher, die in der Provence und anderen Regionen Frankreichs angebaut werden. Dazu gehören Zutaten wie Lavendel, Mandelöl, Sheabutter und Immortelle. Die Verwendung von natürlichen Inhaltsstoffen ist ein zentraler Bestandteil des Markenversprechens von L’Occitane und spricht Kunden an, die Wert auf Naturprodukte legen.

L’Occitane kontrolliert die gesamte Wertschöpfungskette seiner Produkte, von der Auswahl der Rohstoffe über die Herstellung bis hin zum Vertrieb. Durch diese vertikale Integration kann das Unternehmen die Qualität seiner Produkte gewährleisten und gleichzeitig eine gewisse Flexibilität bei der Anpassung an Marktbedürfnisse bewahren.

Milliardär nimmt Privatisierung ins Auge

Geht es nach informierten Quellen, dann will der Milliardär und Großaktionär Geiger mit Hilfe des US-amerikanischen Private-Equity-Giganten Blackstone die Übernahme des Unternehmens in Angriff nehmen. Blackstone soll den Deal mit Fremdkapital finanzieren. Geiger hält über sein Unternehmen bereits über 70% der Aktien.

Das Einzelhandelsunternehmen wurde 2010 in Hongkong an die Börse gebracht und verfügt heute über acht Marken und rund 3.000 Standorte in 90 Ländern. Dennoch erwirtschaftet das Unternehmen nur etwa ein Drittel seines Umsatzes in Asien, während Amerika die am schnellsten wachsende Region ist. Zum Portfolio der Gruppe gehören L’Occitane en Provence, L’Occitane au Brésil, Melvita, Erborian, das 2020 gegründete Startup-Labor Duolab, LimeLife by Alcone, Elemis und Sol de Janeiro.

Zweiter Versuch mit höherer Erfolgswahrscheinlichkeit

Interessant ist, dass Reinold Geiger, der Mehrheitsaktionär von L’Occitane, sich im vergangenen September gegen eine Privatisierung des Unternehmens entschieden hatte. Das sorgte vorübergehen für eine Kurskonsolidierung bei der Aktie.

Mit der potenziellen Beteiligung von Blackstone könnte sich die Situation jedoch wandeln. Die Chancen auf eine erfolgreiche Privatisierung des Kosmetik-Konzerns dürften dadurch auf jeden Fall gestiegen sein.

Bislang kein Kommentar der Beteiligten

Wie der Krimi ausgeht, wird sich in den nächsten Wochen zeigen. Bislang verweigern sowohl Blackstone als auch L’Occitane jeglichen Kommentar. Noch ist der Aktienkurs vom Handel ausgesetzt, aber es ist damit zu rechnen, dass zeitnah eine Veröffentlichung kommt, die dann für die Anleger mehr Klarheit schaffen dürfte.