SQM: Diese Lithium-Aktie müssen Sie kennen

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Interessieren Sie sich für Investments in den aufstrebenden Lithiumsektor? Wenn ja, dann kommen Sie an diesen drei Buchstaben nicht vorbei: SQM (Sociedad Química y Minera). Der chilenische Chemiekonzern ist nämlich der zweitgrößte Lithiumproduzent der Welt.

SQM: der Lithium-Allrounder

Sein wichtigstes Abbaugebiet liegt inmitten der Atacama-Wüste im Norden Chiles. Dort befinden sich unter dem Wüstensand extrem lithiumhaltige Solen, die der Konzern seit vielen Jahren ausbeutet. Doch SQM ist nicht nur in der Förderung aktiv, sondern auch in der Raffination.

Die Chilenen produzieren Lithiumcarbonat und Lithiumhydroxid für unterschiedlichste Anwendungen – etwa für Keramikprodukte, Glas, Schmierfette, Farbstoffe und nicht zuletzt für Lithium-Ionen-Batterien. Letztere sind wegen ihrer Bedeutung für die Elektromobilität gleichzeitig der große Wachstumstreiber des Lithiumsektors und sorgten 2022 für einen kometenhaften Anstieg des Marktpreises. Dazu aber gleich mehr.

Nicht nur Lithium

Zunächst: SQM ist im Unterschied zu vielen jungen Lithium-Firmen nicht ausschließlich auf diesen Rohstoff begrenzt. So produziert der Konzern auch Düngemittel auf Kali-Basis und Chemikalien wie Jod. Jod beispielsweise ist wichtig für die Lebensmittelindustrie, aber auch in der Medizin und in Kernkraftwerken (Strahlenschutz) eine essenzielle Komponente.

Diese breite Diversifizierung verschaffen SQM und dessen Aktie ein gewisses Maß an Sicherheit, einfach weil der Konzern nicht alles auf eine Karte setzt. Trotzdem bleiben natürlich das Lithium und die Elektromobilität die herausragende Wachstumsfantasie rund um den chilenischen Traditionskonzern.

SQM 2022: So heftig schoss der Gewinn nach oben

Die neuen Zahlen jedenfalls belegen diese Erkenntnis nun abermals. Im letzten Jahr stieg der Nettogewinn von SQM – und jetzt halten Sie sich besser fest – um 566 Prozent auf 3,9 Milliarden US-Dollar. Pro Aktie verbesserte sich das Ergebnis indes auf 13,68 Dollar. Der Umsatz schoss in 2022 derweil um 274 Prozent auf 10,7 Milliarden Dollar nach oben.

Sie sehen schon: Ein Nettogewinn von 3,9 Milliarden bei einem Umsatz von 10,7 Milliarden verdeutlicht die sehr gute Profitabilität von SQM. Hauptverantwortlich hierfür ist freilich das Batteriemetall Lithium. Die Chilenen verkauften im letzten Jahr so viel Lithium bzw. Lithium-Derivate wie noch nie zuvor. Die größten Mengen gingen übrigens erneut nach Asien.

Lithium geht weg wie warme Semmeln

Der Umsatz mit Lithium und den entsprechenden Derivaten stieg in 2022 um 770 Prozent auf 8,1 Milliarden Dollar. Das Lithium-Geschäft war damit mit Abstand die größte Sparte des Konzerns. SQM realisierte im letzten Jahr im Schnitt einen Preis von 52.000 Dollar pro metrischer Tonne Lithium. Zum Vergleich: Im Jahr davor hatte SQM das Batteriemetall für nur 14.600 Dollar je metrischer Tonne verkauft.

Das Management sprach kürzlich von einer gigantischen Nachfrage im Zuge der Elektromobilität. Entsprechend will das Unternehmen nun zwischen 2023 und 2025 insgesamt rund 3,4 Milliarden Dollar in die Hand nehmen, um seine Lithium-Kapazitäten in Chile auszubauen. Hinzu kommt das Engagement in Australien, wo SQM am geplanten Projekt „MT. Holland“ zu 50 Prozent beteiligt ist.

2025 soll die Lithium-Kapazität von SQM auf 265.000 Tonnen steigen. Zum Vergleich: 2022 waren es 210.000 Tonnen. Die Chilenen werden sich demnach ein heißes Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem US-Konkurrenten Albemarle liefern, der derzeit als Lithium-Primus gilt.

SQM-Aktie: Chancen und Risiken

Es bleibt festzuhalten: SQM ist einer der weltweit größten Profiteure der Elektromobilität. Der Konzern schwimmt derzeit förmlich im Geld. Natürlich hat sich das längst auf den Aktienkurs ausgewirkt, wie Sie im Chart sehen können (beginnend mit dem Corona-Crash 2020, Stand: 02.03.2023, 10:00 Uhr) [1]:

Auf 12-Monats-Sicht steht das Papier derzeit mit knapp 41 Prozent im Plus, auf 36-Monats-Sicht gar mit 240 Prozent (Stand: 02.03.2023, 10:00 Uhr). Entsprechend viel Hoffnung ist im Kurs bereits eingepreist.  Trotzdem sehen Analysten immer noch Aufwärtspotenzial. So liegt das durchschnittliche Kursziel der Experten zur SQM-Aktie rund 28 Prozent über dem Schlusskurs vom 01. März.

Als Anleger sollten Sie aber auch die negativen Aspekte kennen. So hatte SQM im vierten Quartal 2022 auch wegen eines Sondereffekts wesentlich mehr Lithium verkauft. Der Grund: In China sind zum Jahresanfang 2023 Subventionen für Elektroautos ausgelaufen. Deshalb haben chinesische Akteure Teile ihrer eigentlich für 2023 angedachten Batterie- bzw. E-Auto-Produktion auf 2022 vorverlagert und brauchten somit mehr Lithium. Die Nachfrage aus China könnte daher im laufenden Jahr relativ schwächeln, was den Marktpreis unter Druck setzen würde.

Apropos Marktpreis: Auch langfristig könnte das Geschäft mit dem Batteriemetall alles andere als ein Selbstläufer sein. Denn: Rund um den Globus schießt derzeit eine Lithiumproduktion nach der anderen aus dem Boden. Manche Experten befürchten deshalb perspektivisch ein Überangebot, vor allem weil auch an Lithium-Alternativen für wiederaufladbare Batterien geforscht wird.

Dieser langfristige Risikofaktor gilt freilich für den gesamten Lithium-Markt. Ebenso wie die Befürchtung, dass sich die Elektromobilität doch nicht so stark und schnell durchsetzen könnte, wie derzeit erwartet wird. Gerade E-Fuels und Biokraftstoffe könnten das Zeitalter der Verbrenner vor allem außerhalb Europas zum Nachteil der Stromer verlängern.

Mein Fazit für Sie

Als Anleger sollten Sie das im Hinterkopf behalten, auch wenn ein solches Szenario derzeit eher unwahrscheinlich erscheint. Blendet man die grundlegenden Risiken aus, ist SQM meiner Meinung nach eine interessante Investment-Story – mit ordentlichem Renditepotenzial,

[1] Quelle: www.aktienscreener.com