Traton-Aktie: Angehobene Prognose hilft nicht

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Der Nutzfahrzeug-Hersteller Traton hat im Zuge der Veröffentlichung der neuen Quartalszahlen im Bereich der angepeilten Umsatzrendite die Prognose angehoben. Trotzdem ist die Traton-Aktie nach den Q3-Zahlen zwischenzeitlich um rund 4 Prozent gefallen (Stand: 25. Oktober, ca. 10.30 Uhr).

Einige Analysten hatten im Vorfeld offenbar mit noch besseren Zahlen gerechnet und auch der jüngste Auftragseingang konnte nicht wirklich überzeugen. Seit Jahresbeginn steht bei der Traton-Aktie vor allem aufgrund der Rally bis April noch immer ein Kursplus von etwa 20 Prozent auf der Tafel. Nach einer längeren Seitwärtsphase im Sommer ging es für das Papier jedoch in der letzten Woche um rund 10 Prozent nach unten.

Auf lange Sicht ist hier auch nach Einschätzung der allermeisten Analysten noch deutliches Kurspotenzial vorhanden. Kurzfristig sollten Anleger die Entwicklung des Auftragseingangs und den folgenden Jahresabschluss im Blick behalten – hier sind positive und negative Impulse denkbar.

Traton mit sehr ordentlichen Neunmonatszahlen

Mit fast 250.000 verkauften Fahrzeugen liegt Traton hier nach 9 Monaten etwa 15 Prozent über dem Wert des Vorjahreszeitraums. Mit Marken wie MAN, Scania oder Navistar hat das Unternehmen bisher in 2023 rund 34,2 Milliarden Euro umgesetzt – 20 Prozent mehr als im letzten Jahr. Beim bereinigten operativen Ergebnis hat Traton mit 2,9 Milliarden Euro das Ergebnis aus den ersten 9 Monaten von 2022 sogar um 117 Prozent steigern können.

Die bereinigte operative Rendite liegt entsprechend bei 8,6 Prozent, was den SDAX-Konzern dazu veranlasst hat, die Prognose für diese Kennzahl nach oben anzupassen. Ging Traton bisher von einer operativen Rendite zwischen 7 und 8 Prozent aus, plant das Unternehmen nun für das Gesamtjahr mit 7,5 bis 8,5 Prozent.

Bei den eigentlich sehr starken Zahlen gibt es jedoch auch ein Aber: Der Auftragseingang liegt mit knapp 190.000 Fahrzeugen etwa 26 Prozent unter dem Vorjahreswert. Während Traton in Nordamerika aufgrund des hohen Auftragsbestandes weniger neue Aufträge angenommen hat, bekommt das Unternehmen in Europa die konjunkturelle Unsicherheit und damit die schwächere Nachfrage zu spüren.

Traton-Aktie: Anleger sind nun etwas vorsichtiger

Kurzfristig kann Traton die Nachfrage-Schwächung gut verkraften, denn der Auftragsbestand liegt nach Aussage des Unternehmens „weiterhin auf einem sehr hohen Niveau“. Dennoch blicken Anleger nach den Neunmonatszahlen skeptisch auf die Traton-Aktie, mittelfristig ist ein starker Auftragseingang die Basis für jedes Wachstum.

Auf lange Sicht ist bei der Traton-Aktie noch Potenzial vorhanden, die Kursziele variieren derzeit zwischen rund 20 und bis zu 40 Euro (Deutsche Bank Analyse von Anfang August). Zudem ist das Papier trotz der starken Kursentwicklung zu Jahresbeginn weiterhin nicht zu hoch bewertet. Der aktuelle Kurs notiert deutlich unter der Erstnotierung von 2019.

Traton-Aktie, 4 Jahre – Quelle: https://aktienscreener.com