„Doppel-Wumms“: Diese Branchen profitieren

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Zur Abwechslung waren sich Wirtschaft, Politik und Verbraucher fast einig: Das riesige Notfall- und Entlastungspaket der Bundesregierung aufgrund der Energiekrise – von Kanzler Scholz plakativ als „Doppel-Wumms“ bezeichnet – ist eine gute Idee. Das Volumen von bis zu 200 Milliarden Euro bis Ende 2024 soll Verbraucher und Unternehmen entlasten und die Wirtschaft stabilisieren. Wie hat die Börse das Paket aufgenommen und welche Branchen profitieren besonders von der geplanten Gaspreisbremse und Strompreisbremse?

„Doppel-Wumms“ zeigt an der Börse kurzfristig keinen Effekt

Nach der Ankündigung von Bundeskanzler Scholz, die Preise müssen gesenkt werden über einen Abwehrschirm gespeist aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds aus der Corona-Pandemie inklusive Gaspreisbremse und Strompreisbremse, war das Medienecho immens. Die Reaktion an der Börse fiel jedoch nüchtern aus – der Dax konnte nicht zulegen.

Was sind die Gründe für die verhaltene Reaktion der Frankfurter Börse? Zum einen war ein solches Paket in den Augen vieler schon lange überfällig und wurde erwartet. Zum anderen ist der Abwehrschirm genau als solcher zu verstehen: Er dient nicht etwa der Gewinnmaximierung, sondern der Stabilisierung von angeschlagenen Unternehmen und klammen Privathaushalten mit niedrigem Einkommen.

Entlastungspaket finanziert aus neuen Schulden

Ein weiterer Aspekt: Der Abwehrschirm ist am Ende des Tages nichts anderes als ein gigantisches Auftürmen neuer Schulden. Diesen Teil erwähnt die Politik nachvollziehbarerweise eher am Rande, die Börse preist jedoch auch das mit ein.

Warum der „Doppel-Wumms“ dennoch von nahezu allen Seiten positiv bewertet wurde, liegt vor allem in der Notwendigkeit. Durch das Eingreifen des Staates in die Gas- und Strompreise gibt er sowohl Privathaushalten als auch kleinen Unternehmen Sicherheit – und größeren Konzernen mehr Planungssicherheit.

Wer profitiert vom Doppel-Wumms?

Das Entlastungspaket von bis zu 200 Milliarden Euro in 2023 und 2024 soll die Wirtschaft insgesamt stützen. In erster Linie kommt es Privathaushalten und Verbrauchern, aber auch kleinen, mittelständischen und großen Unternehmen zugute. Bei den börsennotierten Unternehmen ist der „Doppel-Wumms“ besonders für die energieintensiven Branchen von Bedeutung. Dazu zählen unter anderem die Chemieindustrie, die Stahlindustrie, die Glasindustrie oder die Papierindustrie.

Für Unternehmen wie beispielsweise Thyssen-Krupp, BASF oder Bayer sind der Abwehrschirm und vor allem die Gaspreisbremse und Strompreisbremse also eine gute Nachricht für mehr Planbarkeit. Der „Doppel-Wumms“ ist damit zwar noch lange kein Konjunkturpaket für DAX-Konzerne, erhöht jedoch die Stabilität der deutschen Wirtschaft insgesamt sowie der energieintensiven Industriezweige im Speziellen.