Warum Ihnen hohe Ausschüttungen allein wenig nützen

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In meinem gestrigen Beitrag hatte ich Ihnen von den ungewöhnlich hohen Dividenden bei meinen Elite-Aktien berichtet und Ihnen als entscheidende Kennzahl die Dividendenrendite vorgestellt.

Ich hatte Ihnen allerdings auch gesagt, dass eine hohe Dividende allein nicht ausreicht oder sogar kontraproduktiv sein kann. Heute zeige ich Ihnen, warum das so ist und wie Sie Fehler in diesem Anlagebereich vermeiden können.

Warum Ihnen hohe Ausschüttungen allein wenig nützen

Eine hohe Dividendenrendite allein nützt Ihnen wenig, wenn der Kurs der Aktie seit Jahren wie ein Stein fällt, weil es Zweifel an der Ertragskraft des Unternehmens gibt. Denn hohe Dividenden können Unternehmen auf lange Sicht nur dann zahlen, wenn ihre Erträge dafür ausreichen.

Lassen Sie mich das Problem an einem realen Beispiel verdeutlichen. Viele Anleger werden derzeit durch die augenscheinlich hohe Dividenden-Rendite der Deutz-Aktie angelockt. Das Unternehmen wird dieses Jahr voraussichtlich 0,20 EUR an Dividende zahlen, was einer stattlichen Dividenden-Rendite von 4,5 % entsprechen würde. Soweit, so gut.

Die Sache hat allerdings einen Haken. Und das ist der langfristige Kursverlauf der Deutz-Aktie. Allein in den vergangen 5 Jahren hat die Aktie -42,6 % „gebracht“. Da nützen Ihnen 5-mal 4,5 % Dividende wenig. Denn unterm Strich verbleibt trotzdem ein großes Minus, wo Sie doch eigentlich Gewinne haben wollten. 

Deutz Aktie: Hohe Dividende, aber schwacher Kursverlauf – das ist keine Elite-Aktie!

Deutz AG Chart

Selbst ein simples DAX-Investment hätte Ihnen viel mehr eingebracht

Mit einem simplen DAX-Investment (gelb im Chart) hätten Sie sehr viel höhere Gewinne eingefahren, obwohl der DAX deutlich weniger Dividenden ausschüttet.

Sie merken: hohe Dividenden allein müssen sich noch lange nicht rechnen. Steigt der Kurs nämlich auch langfristig nicht, dann haben Sie gleich zwei neue Probleme:

Zum einen erleiden Sie massive Kursverluste, die an Ihren Nerven zerren. Das sind zwar zunächst nur „Buchverluste“, solange Sie nicht verkaufen. Aber wer weiß, vielleicht müssen Sie irgendwann doch plötzlich an Ihr Depot ran, um eine größere Ausgabe zu tätigen. Dann werden aus Buchverlusten echte Verluste. Und die sind meist viel höher als die Dividenden, die Sie bis dahin erhalten haben.

Das nächste Problem ist die Fähigkeit solcher (schwacher) Unternehmen, die hohen Dividenden auch künftig an die Aktionäre (also Sie) auszahlen zu können. Wenn die Erträge immer weiter sinken, ist es bis zur ersten Dividendenkürzung oft nicht weit. Und dann würde Ihr ganzer schöner Plan mit den festen Ausschüttungen ins Wanken geraten.

Dann haben Sie womöglich sogar das Problem, dass der Kurs und die Dividenden gleichzeitig fallen. Und Ihr Depot schmilzt wie Schnee in der Frühjahrssonne.