Krones – Allzeithoch im Visier

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Von Konjunkturschwäche keine Spur: Beim Weltmarktführer bei Getränkeabfüllanlagen und -verpackungen, dem SDAX-Mitglied Krones, sprudelten in den ersten drei Monaten 2023 die Umsätze und Gewinne. Die Erwartungen der Analysten wurden deutlich übertroffen.

Umsätze legen um über 20 Prozent zu

Die Aktie des in Neutraubling bei Regensburg beheimateten Unternehmens gehörte in vergangenen 12 Monaten zu den klaren Börsenfavoriten. Nach einem Anstieg um fast 60% steht der Kurs nur noch kurz vor dem Allzeithoch von 2018  bei knapp 123 Euro. Die Zahlen fürs erste Quartal sind so gut ausgefallen, dass ein neues Rekordniveau schon bald erreichbar erscheint. Aber der Reihe nach …

Bei den Umsätzen hat Krones einen Sprung um 21,4% auf 1,20  Milliarden Euro vollführt. Und das, obwohl Unternehmenschef Christoph Klenk weiterhin über einen Mangel an Elektrokomponenten klagt. Allerdings habe sich der Beschaffungsmarkt im Vergleich zum Vorjahr insgesamt stabilisiert.

Überdurchschnittlich stark nach oben ging es mit den Verkaufserlösen im Asien- und Pazifikraum mit plus 54%, in Südamerika mit plus 73% und in Nord- und Mittelamerika, dem  größten Markt für Krones, mit plus 42%. In Deutschland verbesserte sich das Geschäft ebenfalls deutlich, nämlich um gut 30%. Rückläufig waren die Umsätze dagegen in China mit einem Minus von gut 28% – allerdings nach einem Umsatzsprung von 90% ein Jahr zuvor.

Ergebnis je Aktie schnellt um über die Hälfte nach oben

Noch weitaus besser als bei den Umsätzen hat Krones bei den Erträgen abgeschnitten. Der operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) kletterte um über 32% auf 114,9 Millionen Euro, die EBITDA-Marge erhöhte sich dadurch von 8,8% auf 9,6%. Aufgrund nur leicht gestiegener Abschreibungen und einem besseren Finanzergebnis blieb unter dem Strich prozentual noch deutlich mehr Ertrag übrig. Das Konzernergebnis schnellte um 58,4% auf 63,5 Millionen Euro nach oben, das Ergebnis je Aktie dementsprechend von 1,27 Euro auf 2,01 Euro.

Bei den neuen Aufträgen sieht es auf den ersten Blick nicht so gut aus, sie sind um 2,6% auf 1,51 Milliarden Euro zurückgegangen. Allerdings war der Vorjahreswert aufgrund der damals wirksamen Corona-Erleichterungen außerordentlich hoch ausgefallen. Der bessere Vergleichswert ist deshalb der Auftragsbestand. Er war Ende März 2023 mit 3,78 Milliarden Euro um fast 54% höher als ein Jahr zuvor. Die Lieferfristen für die Kunden reichen deshalb bis ins Jahr 2025 hinein.

Kurs stagniert nach vorsichtigem Ausblick

Aufgrund des hohen Auftragsbestands und des besser als erwartet ausgefallenen Ergebnisses für das erste Quartal ist Kerk zuversichtlich, die angestrebten Jahresziele zu erreichen. Er beließ den angesichts der Zahlen doch recht vorsichtigen Ausblick bei einem Umsatzwachstum von 8%  bis 11 % und einer EBITDA-Marge von 9% bis 10%. Dabei soll auch der US-Komponentenhersteller Amco Pumps beitragen, von dem Krones Ende April 90% der Anteile übernommen hat. Die Aktie kam trotz der guten Zahlen im Vormittagshandel zunächst nicht vom Fleck. Die unveränderte Jahresprognose des Managements wirkte belastend. Der Kurs pendelte zwischen  115 Euro und dem Vortagsschluss von 118 Euro. Als erstes Analysehaus hat die Baader Bank nach den Zahlen reagiert und Krones auf Kaufen mit einem Kursziel von 135 Euro belassen. Im Vorfeld der Quartalsergebnisse hatten Warburg, Deutsche Bank und UBS die Aktie ebenfalls mit Kaufen und Kurszielen zwischen 130 Euro und 150 Euro eingestuft.