LifeStance: Marktführer für psychische Gesundheitsleistungen
Die WHO hat im Mai den globalen Corona-Gesundheitsnotstand aufgehoben und die höchste Alarmstufe für beendet erklärt.
Normalität war für die meisten von uns schon früher eingekehrt, aber leider nicht für alle, denn: 10% der Menschen, die Corona hatten, kämpfen mit Langzeitfolgen. Zudem haben psychische Erkrankungen zugenommen.
Anfang des Jahres hatte die Krankenkasse KKH Zahlen zu psychischen Erkrankungen vorgelegt. Krankschreibungen hatten im letzten Jahr deutlich zugenommen. Die Kasse registrierte laut tagesschau.de rund 57.500 Krankschreibungen mit 2,3 Millionen Fehltagen wegen seelischer Leiden. Im Vergleich zu 2021 ist das ein Plus von rund 16 Prozent.
Dramatische Zunahme von Depressionen und Angstzuständen
Zu der Erkenntnis, dass die Corona-Pandemie gesundheitliche Spuren hinterlassen hat, kommt auch „The Lancet“. Die renommierte medizinische Fachzeitschrift hat 48 Studien ausgewertet und kam zu dem Ergebnis, dass 246 Millionen Menschen an Depressionen und 374 Millionen an Angstzuständen leiden.
Der Bedarf an Therapien ist also gestiegen und Morgan Stanley weist darauf hin, dass sich mit den Ängsten und Sorgen der Menschen auch Geld verdienen lässt – eine Chance für Anlegerinnen und Anleger.
Anleger aufgepasst: mit psychischen Gesundheitsleistungen Geld verdienen
Morgan Stanley empfiehlt einen Blick auf Amerikas größten Anbieter für psychische Gesundheitsleistungen: LifeStance (WKN: A3CS0T). Die rund 6.000 Ärzte, Psychologen und Therapeuten, die für das Unternehmen arbeiten, führten in den letzten 12 Monaten rund sechseinhalb Millionen Sitzungen durch – das sind fünfmal so viele wie vor der Pandemie. LifeStance ist in 34 US-Bundesstaaten vertreten. Von Depressionen über Ess- und posttraumatische Belastungsstörungen bis hin zu Schizophrenie werden nahezu alle psychischen Erkrankungen behandelt.
LifeStance Health Group Inc, Quelle: Aktien Screener Investor Verlag
LifeStance hat hohe Verhandlungsmacht
Das Angebot von LifeStance wird sowohl von Patienten als auch vom Fachpersonal gut angenommen. Mehr und mehr Fachkräfte schlüpfen unter das Dach von LifeStance, weil sie als Soloselbstständige wenig Verhandlungsmacht gegenüber den großen Krankenkassen haben. Deshalb fällt es schwer, die Preise anzuheben. LifeStance dagegen hat lukrative Verträge mit über 200 Krankenversicherungen abgeschlossen. Die Umsatzmarke von einer Milliarde Dollar soll in diesem Jahr geknackt werden.
LifeStance schreibt ohne Frage eine spannende Geschichte, aber die Börse ist skeptisch. Obwohl die Firma in den letzten acht Jahren rasant gewachsen ist, sitzt sie immer noch auf einem riesigen Schuldenberg. Das liegt unter anderem an den 600 kapitalintensiven Standorten. Deshalb wurden seit Januar bereits 36 Praxen geschlossen, um endlich profitabel zu werden. Weitere Standorte könnten folgen, da 73 % der Behandlungen ohnehin online stattfinden.
Seit dem Börsengang vor zwei Jahren ist der Firmenwert um Zweidrittel eingebrochen. Die Marktkapitalisierung liegt momentan bei 3 Milliarden Dollar.
Warum Morgan Stanley zum Kauf rät
Morgan Stanley schaut optimistisch in die Zukunft, weil LifeStance als Marktführer gerade einmal 3 % der Marktanteile hält – da ist also noch deutlich Luft nach oben. Das US-Investmentbanking-Unternehmen geht wegen des starken Kurs-Rücksetzer auch von einem 30-prozentigen Aktienplus aus.
Ein Blick auf LifeStance lohnt auf jeden Fall – Sie entscheiden dann, ob die Aktie etwas für Ihr Depot sein könnte.