Tesla-Aktie: Wann kommt der Turnaround?

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In den vergangenen Tagen und Wochen ist die Tesla-Aktie regelrecht eingebrochen. In den letzten zwei Wochen hat der Titel fast 25 Prozent verloren. Neben der allgemeinen Verunsicherung an den Märkten ist der Absturz vor allem auf die durchwachsenen Absatzzahlen von Tesla zurückzuführen.

Tesla bleibt beim Verkauf unter den Erwartungen

Auf den ersten Blick scheinen die Zahlen zu stimmen: Im dritten Quartal hat Tesla knapp 344.000 Fahrzeuge verkauft – ein Plus von 42 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Auch bezogen auf das Vorquartal steht da ein Plus von 35 Prozent zu Buche. Außerdem hat Tesla in China im September einen neuen Absatzrekord erzielt – im wichtigsten Automarkt wurden 83.135 Fahrzeuge verkauft.

Doch es gibt ein Problem: Die Analysten hatten mit noch besseren Zahlen gerechnet. In China hat man rund 100.000 ausgelieferte Fahrzeuge erwartet und insgesamt im dritten Quartal mit 350.000 bis 370.000 verkauften Fahrzeugen kalkuliert. Da Tesla beide Marken gerissen hat, schickten Investoren die Aktie auf Talfahrt.

Teslas Konkurrenz schläft nicht

Tesla wächst nach wie vor in hohem Tempo. Auch wenn die jüngsten Zahlen unter den Erwartungen geblieben sind, belegen die Verkäufe die positive Entwicklung. Auch die stetig steigenden Produktionskapazitäten sind ein Beleg für Teslas Wachstum. Doch die Konkurrenz ist wach und Tesla hat keinen Vorsprung mehr in Sachen Elektromobilität.

Zum einen ist da die Konkurrenz aus Europa: Besonders Volkswagen und im Premium-Segment Mercedes-Benz verfolgen eine aggressive Elektro-Strategie und investieren Milliarden Euro in Flotte, Infrastruktur, Batterien, Software und Co. Auf der anderen Seite greift auch die chinesische Konkurrenz an: BYD überzeugte zuletzt mit Absatzrekorden und einem wichtigen Deal mit Sixt, um in Europa präsenter zu sein. Ein weiterer chinesischer Elektrobauer – Nio – will in Deutschland und Europa mit der Vermietung von Autos (Auto-Abo) starten.

Tesla-Aktie unter Druck, aber mit Aufholpotenzial

Kurzfristig sieht es nicht besonders gut aus für die Tesla-Aktie. Positive Signale könnte der Titel von der Präsentation der Quartalszahlen am 19. Oktober erhalten. Das ist aber keinesfalls gesichert – Enttäuschungen könnten die Tesla-Aktie auch noch weiter in Richtung Süden schicken. Der Turnaround könnte also je nach Quartalszahlen noch etwas auf sich warten lassen.

Angesichts der happigen Verluste von knapp 35 Prozent seit Jahresbeginn und der intakten Wachstumsstory hat die Tesla-Aktie mittel- und langfristig jedoch Aufholpotenzial. Einige Analysten haben jüngst zwar das Kursziel gesenkt. Morgan Stanley zum Beispiel hat es zuletzt von 383 US-Dollar auf 350 Dollar herabgesetzt. Doch derzeit liegt der Titel bei unter 220 Dollar – bis 350 ist es also noch ein weiter Weg, das Potenzial ist da.