Generac Holdings – Aktie mit Blackout

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Saft – und kraftlos scheint die Aktie der Generac Holdings. Obwohl sie unter Strom stehen müsste. Eine Spekulation unter Hochspannung …

Was macht Generac Holdings?

Das im Jahre 1959 gegründete Unternehmen hat seinen Hauptsitz in Waukesha, US-Bundesstaat Wisconsin. Die Zielgruppe der Firma ist vergleichsweise breit gefächert – Privathaushalte, kleinere Gewerbetreibende sowie größere Mittelständler und Industrieunternehmen.

Den Kunden verkauft werden Stromerzeugungsanlagen und Systeme zur Energiespeicherung. Im Angebot überdies Notstromaggregate, die zwischen 7,5 und 150 kW Leistung haben, demnach für den kleinen und noch größeren Strom-Hunger zwischendurch geeignet sind. Wachstumsträchtig scheint überdies ein von Generac entwickeltes Fernüberwachungssystem für Notstromgeneratoren.

Es war einmal …

Der früherer Umsatz- und Gewinnentwicklung sowie der Performance der Aktie trauern heutige Investoren mit viel Wehmut hinterher. In den zehn Jahren von 2012 bis 2021 stiegen die Umsatzerlöse von 1,2 auf gut 3,7 Milliarden US-Dollar. In dieser Zeit wuchs der Gewinn von etwas mehr als 90 auf rund 530 Millionen Dollar. Entsprechend kannte der Aktienkurs kein Halten mehr.

Notierten die Papiere (WKN: A0YGR4) im Jahr 2011 nur wenig oberhalb der Nulllinie, so betrug das historische Hoch etwas mehr als 460 US-Dollar – dies Ende November vergangenen Jahres.

Und wo notiert die Aktie derzeit? Diese Frage werden wir ein wenig später beantworten. Nur eins vorweg: Sie als Investor werden schreien. Aber nicht vor Glück, sondern vor Wut und Enttäuschung. Doch zunächst ein Blick auf die Zahlen des dritten Quartals.

Q3 Zahlen – den Stecker gezogen

Im dritten Quartal legte der Umsatz nur 15 Prozent zu. Wobei „nur“ eine sehr berechtigte Wertung ist, wuchsen die Umsatzerlöse doch in früheren Zeiten mit mindestens 20+ Prozent. Was aber noch schwerer wiegt: Der Markt hatte einen Gewinnanstieg von 2,35 auf 3,22 US-Dollar je Aktie gerechnet. Tatsächlich sackte der Gewinn auf 1,75 US-Dollar die Aktie, somit 45 Prozent weniger als die Analysten geschätzt hatten – ein ordentlicher Schluck aus der Pulle, der bei Investoren eine heftige Katerstimmung hervorrief.

Folgerichtig senkte das Unternehmen seine Prognosen für das Gesamtjahr. Statt eines Umsatzzuwachses zwischen 36 und 40 Prozent, so viel war vorher angekündigt, soll nunmehr Plus von 22 bis 24 Prozent herausspringen. Zudem wird die Gewinnmarge wohl auf nur noch 9 bis 10 Prozent durchsacken, zuvor hatte das Unternehmen mit 13 bis 14 Prozent gerechnet.

Blackout bei der Aktie?

Binnen Jahresfrist haben die Anteilsscheine mehr als 80 Prozent an Wert eingebüßt und notieren aktuell knapp 100 US-Dollar. Wer vor einem Jahr in der Hoffnung, die scheinbar ungebremste Kurs-Rallye würde auf immer und ewig weiter gehen, eingestiegen ist, dürfte nunmehr vor Ärger und Wut zittern – als habe er seine Finger in die Steckdose gesteckt.

Auf der anderen Seite, so meine Einschätzung: Die Bewertung hat nunmehr ein Niveau erreicht, auf dem der vorsichtige Einstieg infrage kommen könnte. Im laufenden und im kommenden Geschäftsjahr soll das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV), so die Schätzungen der Analystengemeinde, rund 16 betragen. Nicht zu teuer, wie ich glaube. Risikobereite Investoren können auf diesem Niveau ein paar Stücke des „Fallen Angels“ einsammeln. Und darauf hoffen, dass es keinen erneuten Blackout gibt.