Selbstbestimmung und Selbstverantwortung statt Staat!

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„uniqe“ und „performance“ sind zwei Begriffe aus dem englischen Wortschatz, die übersetzt „Einzigartig“ und „Leistung“ bedeuten. Setzt man beide Begriffe zusammen ist das grammatikalische Ergebnis somit eine einzigartige Leistung. Genau diese Wirkung hatte der Energiekonzern E.ON und dessen PR-Berater im Jahr 2016 vermutlich im Sinn, als sie die konventionelle Stromerzeugung aus Kohle, Gas und Wasserkraft abgespaltet und an die Börse gebracht haben.

Dem neuen Unternehmen wurde der aus „uniqe“ und „performance“ zusammengesetzte Begriff Uniper gegeben. Seit März 2020 gehörte die Uniper SE als europäische Aktiengesellschaft mehrheitlich zum Energiekonzern Fortum aus Finnland. Die in der Tat „einzigartige Leistung“, die jetzt erreicht wurde, ist die größte Verstaatlichung in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Neben einem gigantischen Kapitalverlust der Aktionäre werden dafür auch die Steuerzahler massiv bluten müssen.

Finnland gibt seine Risiken ab und Deutschland übernimmt ein Multi-Milliardengrab

Deutschlands Ampelregierung hat den Gasversorger in den letzten Monaten bereits mit 15 Milliarden Euro gestützt, um einen Zusammenbruch des Unternehmens und somit den Kollaps der Gasversorgung in Deutschland zu verhindern. Zuletzt musste Uniper Verluste von mehr als 100 Millionen Euro pro Tag! verbuchen. Nach Putins Gas-Stopp hat sich die Situation so dramatisch verschlechtert, dass jetzt die Kontrolle des Bundes, die Übernahme der Anteile des bisherigen Mehrheitsaktionärs Fortum, das Ablösen von Krediten und die totale Verwässerung der Aktien offensichtlich ohne Alternative war.

Dafür müssen die Steuerzahler Deutschlands nochmals mindestens 15 weitere Milliarden Euro in die Hand nehmen. Nach dem staatlichen Einstieg in die Commerzbank oder die Lufthansa sehen wir jetzt die klassische und komplette Verstaatlichung eines privatwirtschaftlichen Unternehmens. Nach Abschluss der komplexen juristischen Vorgänge wird der Staat rund 99% an Uniper halten. Für die von Fortum gehaltenen Anteile werden immerhin noch 1,70 Euro pro Aktie bezahlt. Fortum gehört übrigens mehrheitlich dem finnischen Staat, der froh sein dürfte, dieses Multi-Milliardengrab endlich los zu sein.

Der Fall von Uniper ist nicht der einzige Vorgang dieser Art. Nach Gazprom Germania wurden auch die deutschen Tochterfirmen des russischen Mineralölkonzerns Rosneft in der vergangenen Woche für zunächst 6 Monate unter Treuhandverwaltung gestellt, was ebenfalls einer Verstaatlichung gleichkommt. Vor diesen Rahmenbedingungen ist es keine Überraschung, dass viele Bürger, Steuerzahler und Vermögensinhaber mit zunehmender Sorge auf die gravierenden staatlichen Eingriffe und möglicherweise drohender Umverteilungen bzw. Enteignungen blicken.