BYD-Aktie: Springen Sie für Warren Buffett ein?  

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Investment-Legende Warren Buffett macht Kurse. Kaum hat sich die Nachricht rumgesprochen, dass er Anteile an BYD verkauft, ging die Aktie des Tesla-Konkurrenten in den Sturzflug über.

Mittlerweile hat die BYD-Aktie von ihrem Jahreshoch satte 30% verloren. Dabei zählten die Titel des boomenden E-Auto-und Batterie-Spezialisten zuvor zu den Aktien-Gewinnern des Jahres. Der Grund: Die Geschäfte liefen trotz Lockdowns brillant.

Es brummt: Verkäufe und Gewinn verdreifachen sich

Die Verkäufe von E-Autos und Hybriden wachsen bei den Chinesen rasant. Zuletzt – im August – meldete BYD mit 175.000 verkauften Stromern und Hybriden ein Verkaufsplus von 185% im Vorjahresvergleich. Zeitgleich läuft die internationale Expansion an, neue Produktionsstätten wurden im Sommer eröffnet und die Zahlen sehen immer besser aus.

Im zweiten Quartal hat BYD seinen Gewinn um fast 200% gesteigert. Und trotz all dieser fulminanten Ergebnisse hat Warren Buffett angefangen, Anteile an BYD zu verkaufen.

Bisher hat er seinen Anteil von 7,7% an dem Konzern auf 7,1% reduziert. Doch der laufende Panikverkauf in BYD liegt natürlich daran, dass alle Marktteilnehmer befürchten, Buffetts Berkshire verkaufe alle Anteile.

Und natürlich befürchten alle Anleger, Buffett wisse mehr über drohendes Ungemach. Was sollten Sie tun? Sie sollten nüchtern analysieren. BYD hat enorme Vorteile im E-Autobau. Je nach Zählweise, ob mit oder ohne Hybride, ist das Unternehmen bereits der größte E-Autobauer der Welt.

Lithium, Software, Batterie: BYD kann alles allein

Konkurrent Tesla wird mit Sicherheit mit Blick auf die Verkaufszahlen nachhaltig überholt werden. Gleichzeitig macht BYD bereits das, was Tesla anstrebt. BYD ist mit seiner Batteriesparte, nebenbei ist das Unternehmen der drittgrößte Batteriehersteller der Welt, seiner Halbleiter- und Softwaresparte und mit seinen vielfältigen Minenbeteiligungen in der Förderung von Lithium ein hochgradig autarker E-Auto-Produzent. Das Stichwort in der Branche dafür lautet Fertigungstiefe.

Kein Autobauer der Welt hat diese ausgeprägte Fertigungstiefe wie BYD. Die Zahlen stimmen, die Expansion nach Japan, Australien, Indien und Europa nimmt langsam Formen an.

Unser Urteil: Warten Sie auf noch bessere Kurse

Was sollte Sie jetzt noch davon abhalten, die Aktie unmittelbar zu kaufen? Es gibt zwei handfeste Argumente, jetzt kurz noch abzuwarten. Denn BYD ist nicht mehr günstig. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis für das laufende Jahr liegt bei sportlichen 50. Gleichzeitig schickt die chinesische Regierung wieder mehrere Großstädte in den Lock Down. Davon könnte sogar die Hauptproduktion von BYD betroffen sein.

Fazit: BYD ist ein faszinierendes Unternehmen, das Maß aller Dinge im Aufbau der E-Auto-Mobilität. Aber warten Sie doch einfach die Unsicherheiten um Lockdowns, um Buffetts Verkäufe und den schwachen Börsenherbst ab. Clevere Anleger legen bereits ein erstes Abstauberlimit bei knapp unter 24 Euro in den Markt. Konservative Anleger warten ab und kaufen erst wieder bei der Rückeroberung der 200 Tage-Linie bei 30 Euro.