Zebra Technologies-Aktie rauscht nach Zahlen in den Keller

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Die Schlagwörter Automatisierung und Künstliche Intelligenz sind in aller Munde. Vor allem der Bereich Datenerfassung und deren Weiterverarbeitung lassen sich mit Künstlicher Intelligenz (kurz KI) erheblich verbessern. Ein Player auf diesem Gebiet ist der US-Konzern Zebra Technologies, der in den zurückliegenden Jahren mit enormen Wachstumsraten punkten konnte.

Mit den gerade präsentierten Zahlen zur Geschäftsentwicklung zeigten sich die Anleger aber überhaupt nicht zufrieden. Die Investoren ließen die Papiere fallen wie die sprichwörtliche heiße Kartoffel. Direkt nach den Zahlen ging die Aktie mit einem Tagesverlust von 11% aus dem Handel. Damit notiert die Aktie 58% unter ihren historischen Höchstständen.

Zebra Technologie: Der Spezialist für Datenerfassung- und verarbeitung

Auch wenn die Firma hierzulande eher unbekannt sein dürfte, Zebra Technologies ist beileibe kein Startup mehr. Das Unternehmen wurde bereits im Jahr 1969 gegründet und beschäftigt inzwischen über 9.800 Mitarbeiter. Die in Illinois ansässige Gesellschaft ist auf die Herstellung von Barcode-Druck- und Lesetechnologien spezialisiert.

Die Firma ist auch ein Anbieter von Enterprise Asset Intelligence und stellt Anwendungen zur Kontrolle von Maschinen und Arbeitsprozessen her. Beispiele von diesen Produkten und Arbeitsprozessen sind Datenfassungssysteme wie Drucker, Barcode Scanner sowie auch Echtzeit-Ortungssysteme und Radiofrequenz-Überwachungsmodule.

Datenverfügbarkeit treibt Automatisierung voran

Dabei profitiert Zebra Technologies von der Automatisierungswelle, die quer durch zahlreiche Industrien rollt. Die zunehmende Verbreitung von IT und internetbasierter Automatisierung in Einzelhandel, Logistik und Produktion bedeutet, dass immer mehr Daten erfasst und analysiert werden müssen. Hier kommen Zebras Produkte ins Spiel.

Die mobilen Computer und RFID (Radiowellen-Identifikations)-Geräte erfassen in Echtzeit jede Menge Daten, was Unternehmen dabei hilft, ihre Roboter zu überwachen und die Produktivität zu steigern. Das geht so weit, dass sogar Spieler in der National Football League (NFL) mit RFID-Tags ausgestattet sind, um ihre Leistung in Echtzeit zu überwachen.

Kräftige Expansion in den letzten Jahren…

Mit seiner Positionierung konnte der US-Konzern in den zurückliegenden Jahren beachtliche Zuwachsraten erreichen. Seit 2014 kletterte der Umsatz von 1,67 Milliarden Dollar auf 5,78 Milliarden Dollar in 2022. Zeitglich verbesserte sich der Gewinn von 32 auf 463 Millionen Dollar.

….aber Wachstumsdelle im ersten Quartal

Zuletzt stockte es aber im Getriebe: Die Unternehmenskunden zögern mit ihren Investitionen, was zu deutlichen Bremsspuren im Zahlenwerk führte. So sank der Umsatz im ersten Quartal um 1,4% auf 1,41 Milliarden Dollar. Das Nettoergebnis sackte sogar um 26% auf 150 Millionen Dollar in den Keller. Das (verwässerte) Ergebnis je Aktie lag im Berichtszeitraum mit 2,90 Dollar ebenfalls deutlich unter dem Niveau des Vorjahresquartals (3,83 Dollar).

Umsatzrückgang für Gesamtjahr erwartet

Enttäuschend war für die Anleger auch die Prognose des Unternehmens. Für das Gesamtjahr stellt das Management von Zebra einen Umsatzrückgang von 2% bis 6% in Aussicht. Ein Teil des Rückgangs (1 Prozentpunkt) geht auf Wechselkursschwankungen zurück.

Die bereinigte Vorsteuergewinn-Marge (EBITDA) wird voraussichtlich ca. 22% betragen, was ca. 40 Millionen Dollar an höheren Lieferkettenkosten beinhaltet.

Analysten wittern Kurspotenzial

Unterdessen zeigen sich die Analysten weiterhin zuversichtlich. Die Banker erwarten, dass der Gewinn je Aktie in 2023 bei 17,16 Dollar liegt (Anm.: diese Schätzungen könnten aber zeitnah noch revidiert werden). Damit liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis bei rund 15.

Bei einem aktuellen Börsenwert von 13 Milliarden Dollar wird Zebra zudem mit dem 2,4-fachen des für 2023 erwarteten Umsatzes bewertet. Das reicht aus, dass die Analysten der Aktie kräftiges Aufwärtspotenzial bescheinigen. Das durchschnittliche Kursziel der 14 Analysten, die sich mit der Aktie beschäftigen (Quelle: Marketwatch) liegt mit 361 Dollar rund 40% über dem aktuellen Kursniveau.