EZB-Zinsentscheid: Was bedeutet das für Anleger?

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Vergangene Woche war es wieder mal so weit, der Rat der Europäischen Zentralbank, EZB, kam in Frankfurt zusammen, um sich in puncto Inflation und Zinsen für die Eurozone zu beraten und im Anschluss die Öffentlichkeit über die weitere geldpolitische Strategie zu informieren.

10. Zinsanhebung in Folge

Als Ergebnis kamen dann die Ratsmitglieder um Christine Lagarde zu dem Entschluss, die Zinsen für die Eurozone weiter anzuheben auf jetzt 4,5%.

Das war in Folge die 10. Zinserhöhung und der Zins hat dabei das höchste Niveau seit dem Start der Währungsunion im Jahr 1999 erreicht. Erklärtes Ziel der „Währungshüter“ ist dabei, das Inflationsziel von 2% zu erreichen, bei einer aktuellen Inflation in der Eurozone von 5,3% und in Deutschland von 6,5%.

Es ist noch ein weiter Weg

Dass der Kampf gegen die Inflation durch die erhöhten Zinsen allerdings noch einen weiten Weg vor sich hat, wurde all denjenigen klar, die den Worten von „Madame Euro“ ganz genau gelauscht haben.

Denn die Inflationserwartungen für dieses Jahr wurden keineswegs gesenkt, sondern erhöht von 5,4% auf 5,6% und auch für das nächste Jahr 2024 gab es keine Entwarnung, sondern eine Anpassung von erwarteten 3,0% auf 3,2%.

Mithin das 2%- Ziel allenfalls im Jahr 2025 erreicht werden könnte, allerdings ist auch das mehr als fraglich.

Das sind die Haupttreiber der Inflation

Haupttreiber der Inflation sind dabei nicht nur die viel zu hohen Energiekosten und Nahrungsmittelpreise, sondern auch die horrenden Militärausgaben wegen des Krieges gegen die Ukraine, die Energiewende und die gewollte Transformation der Wirtschaft.

Durch all diese Faktoren wird sehr viel Geld in den Kreislauf gepumpt, was letztlich den Nährboden einer hohen Inflation bildet und weiter vorantreibt.

Ein echter Teufelskreis

Ein Teufelskreislauf, denn auch die sog. Kerninflation scheint sich nicht weiter abzuschwächen und dürfte in diesem Jahr bei 5,1% verharren und mit viel „good will“ nächstes Jahr auf 2,9% fallen, bevor es dann 2025 eine Verbesserung auf 2,2% geben könnte.

Christine Lagarde steht somit aus vielerlei Hinsicht unter Druck. Nicht nur dass die „Währungshüterin“ ihr Versprechen einlösen muss, „der Inflation das Genick zu brechen“, auch Versäumnisse viel zu spät und zögerlich gehandelt zu haben, stehen nach wie vor im Raum.

Weiterhin haben einige Experten auch durchaus berechtigte Zweifel daran, dass bei der aktuellen Gemengelage ein Inflationsziel von 2% reine Fantasie seien.

Andere Lösung als hohe Zinsen?  

Nur wie will man der Inflation anders Herr werden als mit hohen Zinsen? Denn selbst wenn es in der nächsten Sitzung im Oktober zu einer Zinspause kommen sollte, scheint jedoch schon heute klar zu sein, dass Zinssenkungen für die Eurozone, bei den genannten Zahlen, vorerst utopisch sind.

Was bedeutet das für Sie und mich als Anleger?

Bedeutet aber für uns Anleger im Umkehrschluss, dass wir uns noch mehr um unsere Altersvorsorge kümmern müssen, Aktien nach wie vor alternativlos sind, um sein Vermögen zu schützen und weiter aufzubauen.

Denn letztlich können wir nichts gegen die Inflation oder die hohen Zinsen tun, das sind Faktoren, die wir nicht beeinflussen können, nicht in unserer Hand haben. Bei unserem Geld und den damit verbundenen Sachwerten, sieht es da schon anders aus!

Also bitte bleiben Sie weiterhin dem Aktienmarkt gewogen und aufgeschlossen, denn Zinsen und Inflation hin oder her, um Ihr Geld müssen Sie sich schon selbst kümmern, da hat die EZB keine Entscheidungsgewalt und das ist auch gut so!