130 % Plus für Fitness-Gerätehersteller Technogym

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Während der Corona-Pandemie hatten Hersteller von Fitnessgeräten stark von der Schließung der Fitness-Studios profitiert.

Einige Unternehmen wollten diese Chance unbedingt nutzen, verzockten sich jedoch und machten wegen Fehlinvestitionen Milliardenverluste. Andere stellten sich deutlich geschickter an.

Zu den großen Verlierern zählt beispielsweise die Fitness-Firma Peloton, zu den Gewinnern Technogym (WKN: A2AHWL), die wir Ihnen heute gerne vorstellen wollen.

Quelle: Aktien Screener Investor Verlag

Alles begann in einer Garage…

Technogym wurde 1983 von Nerio Alessandri, der damals erst 22 Jahre alt war, gegründet. Ein Italiener, der in seiner Garage Fitness-Geräte baute und lange bevor Instagram erfunden wurde die Idee hatte, bei der Vermarktung auf Influencer zu setzen. Er suchte sich starke Partner, stattete beispielsweise bekannte Fußballclubs oder Formel 1-Fahrer mit seinen Fitnessgeräten aus.

Zum Kreis von Alessandris ersten „Influencern“ zählten unter anderem der AC Mailand und Michael Schumacher. Zudem war Technogym Sponsor der Fußball-Weltmeisterschaft 1990. Im gleichen Jahr brachte Technogym Geräte mit einer neuen Innovation auf den Markt – dem Pulsmesser. Auf der Basis der Messung wurden die Maschinen individuell eingestellt – für damalige Verhältnisse ein technisches Highlight.

35 % der Aktien gehören der Familie

Allessandris Geschäftsidee ging auf und machte seine Familie reich, denn bis heute gehören 35 % der Technogym-Aktien und 50 % der Stimmrechte den Alessandris. Bei einem Börsenwert von 1,5 Milliarden Euro liegt der Anteil der Familie heute bei rund 500 Millionen.

Während der Corona-Pandemie ging es für Technogym zwischenzeitlich steil nach oben und dann wieder bergab, Milliardenverluste wie bei Mitbewerbern blieben jedoch aus. Seit dem Börsengang 2016 hat die Aktie um 130 % zugelegt. Das Unternehmen arbeitet profitabel, wächst solide, hat eine Bruttomarge von deutlich über 40 % und zahlt zudem 3 % Dividendenrendite.

Technogym legte seinen Fokus von Anfang an auf hohe Qualität und ein schickes Design, hatte das Ziel, eine Premiummarke zu werden. Heute stattet die Firma die Fitnessstudios von Apple, Google und Facebook aus. Zudem stehen im Under Armour Europa-Hauptquartier und in rund 6000 Krankenhäusern Technogym-Fitnessgeräte.

Lohnendes B to B-Geschäft

80 % des Umsatzes generiert Technogym im B to B-Geschäft. Rund 700 Millionen Euro verdient Technogym also durch den Verkauf an Fitness-Studios, Firmen oder Hotels. Nur 20 % fallen auf das Geschäft mit Privatkunden.

Klassischer Vertrieb spielt bei Technogym eine wichtige Rolle. Vertriebsmitarbeiter fahren immer noch raus, stellen sich vor Ort beim Kunden vor und verkaufen so die Maschinen. Rund die Hälfte des Umsatzes wird so generiert.

Insgesamt ein solides Geschäft, das in den nächsten Jahren um die 10 % wachsen soll. Die Bewertung mit dem circa 16-fachen des Gewinns klingt fair.

Der Börsenwert des Unternehmens ist relativ gering. Deshalb ist die Aktie für Großinvestoren eher uninteressant. Ein Übernahmekandidat ist Technogym auch nicht, weil die Familie einen Großteil der Aktien besitzt. Die Wahrscheinlichkeit ist also gering, dass Technogym zum Highflyer wird, aber: Das Geschäft ist interessant und verdient deshalb einen Blick. Prüfen Sie selbst, ob die Aktie für Ihr Portfolio interessant sein könnte.