Steico: Deutlicher Umsatz- und Ergebnisrückgang in 2023

Inhaltsverzeichnis

Im vergangenen Jahr ist die Baukonjunktur in Deutschland eingebrochen. So wurden laut aktuellen Zahlen des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie im Zeitraum Januar bis November 2023 exakt 28,7% weniger Baugenehmigungen für Wohngebäude erteilt als noch im Vorjahreszeitraum.

Unter diesem Brancheneinbruch leiden auch die Bauzulieferer, wie die jetzt veröffentlichten vorläufigen Geschäftszahlen für 2023 der in Feldkirchen bei München ansässigen Steico SE zeigen. Bevor ich näher auf die vorläufigen Zahlen des bayerischen Bauzulieferers eingehe, möchte ich Ihnen das Unternehmen kurz vorstellen.

Steico im Kurzporträt

Die 1986 gegründete Steico SE entwickelt, produziert und vertreibt ökologische Bauprodukte aus nachwachsenden Rohstoffen. Im Segment der Holzfaser-Dämmstoffe ist Steico laut eigenen Angaben sogar Weltmarktführer.

Steico ist als Systemanbieter im Bereich des ökologischen Hausbaus tätig und bietet als branchenweit einziger Hersteller ein integriertes Holzbausystem an, bei dem sich innovative Holztragwerke und ökologische Dämmstoffe ergänzen. Die Produktion erfolgt an vier Standorten in Polen und Frankreich.

Die Produkte des Unternehmens finden beim Neubau und bei der Sanierung von Dach, Wand, Decke, Boden und Fassade Verwendung. Die Kunden der international tätigen Steico-Gruppe stammen aus den Bereichen Holz- und Baustoffhandel, Holzbaubetriebe, Fertighausindustrie, Laminat- und Parkettbodenherstellung sowie Baumärkte.

Seit 2007 ist der bayerische Bauzulieferer, der aktuell rund 2.000 Mitarbeiter beschäftigt, börsennotiert. Die Aktien der Steico SE werden im Freiverkehr der Börse München gehandelt und sind dort im Börsensegment m:access gelistet.

Seit Anfang 2024 ist Steico mehrheitlich im Besitz des irischen Bauzulieferers Kingspan Group PLC. Das Unternehmen hatte im Sommer des vergangenen Jahres 51,0% der Steico-Aktien vom Unternehmensgründer Udo Schramek übernommen. Da Steico nicht im Prime Standard gelistet ist, musste der neue Großaktionär kein Übernahme-Angebot an alle Steico-Aktionäre richten.

Deutlicher Umsatz- und Ergebnisrückgang

Die gestern veröffentlichten vorläufigen Geschäftszahlen der Steico SE spiegeln die rückläufige europäische Baukonjunktur wider. So konnte das Unternehmen 2023 einen Umsatz von 365,3 Mio. Euro erzielen. Das waren 17,9% weniger als im Vorjahr. Die Gesamtleistung lag bei 356,9 Mio. Euro. Das waren 23,7% weniger als 2022.

Der Rückgang auf der Ergebnisseite fiel noch deutlicher aus. Laut vorläufigen Berechnungen erzielte Steico im vergangenen Jahr ein operatives Ergebnis (EBIT) in Höhe von 30,1 Mio. Euro. Verglichen mit dem Vorjahr bedeutete dies einen Rückgang von 53,8%. Die EBIT-Marge (im Verhältnis zur Gesamtleistung) lag in 2023 nach vorläufigen Berechnungen bei 8,4%. In 2022 hatte die Marge noch bei 14% gelegen.

Stabilisierung der Nachfrage erwartet

Für das Jahr 2024 rechnet Steico mit einer anhaltenden Stabilisierung der Nachfrage, sofern sich das konjunkturelle Umfeld nicht verändert. Angestrebt wird daher ein Umsatz auf Vorjahresniveau sowie eine EBIT-Marge zwischen 9 und 11% (im Verhältnis zur Gesamtleistung).

Mein Fazit: Steico ist ein solides Unternehmen, dessen ökologische Produkte gefragt sind und das mittelfristig auch wieder wachsen sollte. Aktuell drängt sich hier jedoch meines Erachtens kein Kauf auf, weil 2024 operativ keine große Trendwende bringen sollte.