Bundesbank-Vorstand: Bank-Kunden müssen zahlen

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Früher haben die Banken gerne Werbung damit gemacht, dass Sie deutschlandweit kostenlos Bargeld abheben können.

Das ist nun Geschichte.

40 von 400 deutschen Sparkassen verlangen bereits Gebühren, wenn Sie Geld am Automaten abheben möchten.

Ein einheitliches Gebührenmodell gibt es dabei nicht. Die Banken kochen alle ihr eigenes Süppchen. Hier sind ein paar Beispiele, wie der Banken-Alltag jetzt schon für einige deutsche Sparer aussieht:

  • Bei der Sparkasse Erding-Dorfen dürfen Sie vier Mal im Monat kostenlos Ihr Geld am Automaten abheben. Danach zahlen Sie pro Abhebung 0,29 Euro.
  • Bei der Sparkasse Wittgenstein dürfen Sie fünf Mal abheben. Danach wird sogar ein Euro fällig.
  • Bei der Sparkasse Rottach-Inn dürfen Sie nur zwei Mal pro Monat kostenlos abheben. Danach zahlen Sie 0,50 Euro pro Abhebung.

20 Sparkassen haben die Gebührenfreiheit schon komplett abgeschafft. Hier zahlen Sie jedes Mal, wenn Sie an Ihr Geld wollen.

Auch bei den Volksbanken sieht es nicht besser aus.

Laut einem Bericht im Handelsblatt haben bereits 150 von 1.000 deutschen Genossenschaftsbanken Automatengebühren eingeführt

Dazu kommen noch zahlreiche Gebühren für Überweisungen, Kontoführung, EC-Karten und so weiter.

Laut der FMH-Finanzberatung haben 19 Banken im letzten Jahr die Jahresgebühren erhöht. Dabei werden bis zu 40 Euro fällig. Sieben Banken haben Gebühren für Überweisungen per Papierformular und für EC-Karten eingeführt.

Fünf Banken verlangen sogar schon Geld, wenn Sie eine Überweisung in der Bankfiliale am Automaten eintippen. Dann werden zwischen 0,50 Euro und 1,90 Euro fällig.

Einige Sparer mögen bei diesen Gebühren nur müde abwinken. Frei nach dem Motto: „Was soll die Aufregung, es sind ja nur hier und da ein paar Euro.“

Aber ich möchte Ihnen den Ernst dieser Lage bewusst machen.

Als Arbeitnehmer sind Sie gezwungen, ein Girokonto zu führen und sich Ihr Gehalt auf Ihr Bankkonto überweisen zu lassen. Früher wurde das noch als Vorteil angepriesen: „Endlich keine Lohntüte mehr!“

Doch ist das wirklich ein Vorteil?

Banken halten Ihr Vermögen in Geiselhaft

Sie sind heutzutage von den Banken abhängig. Ohne Bankkonto bekommen Sie kein Gehalt, Sie können Ihre Miete nicht bezahlen, keine Rente empfangen und so weiter.

Ursprünglich ist eine Bank ein Ort, an dem Sie Ihr Geld sicher deponieren können. Doch in den letzten Jahrzehnten haben die Banken immer mehr Macht an sich gerissen.

Die Banken haben sich als Mittelsmann etabliert und kontrollieren inzwischen einen Großteil vom Geldfluss. Lange Zeit haben die Banken diesen „Service“ umsonst erledigt. Doch nun wollen sie sich dafür bezahlen lassen.

Andreas Dombret, Vorstandsmitglied bei der Bundesbank, macht das überdeutlich:

„Wir sehen ein Ende der Umsonstkultur.“

Für deutsche Sparer wird es ungemütlich

Sie können sich also schon einmal auf steigende Bankgebühren gefasst machen… und darauf, dass auch andere Banken dem Vorbild der Sparkasse folgen werden.

Damit sind Sie als Sparer in einer bizarren Lage. Sie leihen den Banken Geld… doch anstatt Zinsen zu kassieren, müssen Sie bezahlen.

Andererseits können Sie auch nicht einfach Ihr Bankkonto auflösen. Denn – wie erwähnt – sind Sie für Ihren Zahlungsverkehr von den Banken abhängig.

Sie sind also gezwungen, Ihr Geld im Bankensystem zu verwahren – und jetzt bitten die Banken Sie zur Kasse, wenn Sie an Ihr eigenes Geld wollen.

Ich sehe das als nur den Anfang einer brandgefährlichen Entwicklung. Denn wer weiß, wie hoch die Gebühren noch steigen werden?

Bereits jetzt warnt der saarländische Verbraucherschutzbund vor „freien“ Automatenbetreibern, die bis zu 9,90 Euro pro Abhebung verlangen.