US-Inflation: Ist das das Ende der Zinsanhebungen?

Inflationsrate
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Es war der wohl wichtigste Termin für die Märkte in dieser Woche: Gestern wurde die Inflation in den USA für den Monat April präsentiert. Das Ergebnis: Die Inflationsrate ist – für viele Beobachter überraschend – leicht auf 4,9 Prozent gesunken.

Damit steigt nun auch die Wahrscheinlichkeit, dass die Fed bei ihrer nächsten Sitzung keine neue Anhebung der Leitzinsen beschließen könnte. Doch gesichert ist das keinesfalls, noch lassen sich die Notenbanker alle Türen offen. Die Märkte reagierten durchwachsen auf die Inflationsdaten – nach turbulenter Achterbahnfahrt notierte der Dow Jones am Ende des Handelstages minimal im Minus.

In den USA sinkt die Inflation – in kleinen Schritten

Die Inflationsdaten aus den USA lassen Raum für Interpretationen, es gibt durchaus unterschiedliche Lesarten. Fakt ist: Die Inflation ist überraschend erneut gesunken und das nun schon zum zehnten Mal in Folge. Seit Juni 2022 ist die US-Inflationsrate stark und stetig von 9,1 Prozent auf 4,9 Prozent gesunken. Die Rate im April ist außerdem die niedrigste seit zwei Jahren.

Auf der anderen Seite ist das Minus zwischen März und April minimal – von 5,0 Prozent auf 4,9 Prozent. Die Kerninflation liegt bei satten 5,5 Prozent und insgesamt ist die Inflationsrate noch immer zu hoch. Das Ziel von zwei Prozent ist trotz stark angehobener Leitzinsen im letzten Jahr noch weit entfernt.

Was machen jetzt die Notenbanken?

Die verschiedenen Interpretationsmöglichkeiten manövrieren auch die Fed in eine Zwickmühle. Die Inflation sinkt zwar stetig, jedoch recht langsam. Die Ziele der Notenbanken zur Bekämpfung der Teuerungsrate sind noch lange nicht erreicht. Trotzdem rechnen inzwischen viele Marktbeobachter damit, dass die Fed bei ihrer nächsten Sitzung eine Zins-Anhebungspause einlegen könnte. Sicher ist das aber nicht.

Die Börsen warten sehnsüchtig auf ein Ende der Zinsspirale – sowohl die US-Indizes als auch der DAX kamen gestern nach Veröffentlichung der gesunkenen Inflationsrate nicht vom Fleck. Im Gegenteil: Gewinnmitnahmen dominierten zunächst den Nachmittag. In diesem Umfeld scheint derzeit kein nachhaltiger Ausbruch möglich zu sein. Ein tatsächliches Ende der Zinsanhebungen oder ein deutlicherer Rückgang der Inflation wäre diesbezüglich Gold wert. Denn: Der DAX hat mit der Marke von 16.000 Punkten und einem Allzeithoch von 16.290 weiterhin große Ziele im Visier.