Colgate-Palmolive – kraftvoll zubeißen

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Colgate-Palmolive zählt zu den weltweit bekanntesten Marken bei den Pflegeprodukten. Die Aktie gilt – wohl zu Recht – als sogenanntes Witwen- und Waisen-Papier.

Mehr als 200 Jahre alt …

Das Unternehmen wurde im Jahre 1806 gegründet, sein Hauptsitz befindet sich in New York City – also mitten in der Stadt, die niemals schläft. Seit jeher ist Colgate in dem doch sehr weiten Feld der Konsumgüter und Pflegeprodukte unterwegs. Zu den auch in Deutschland bekanntesten Marken zählen Colgate, Aronal, Elmex, Dentagard sowie Meridol zur Pflege der Beißerchen.

Dann die Palmolive-Linie zum Schrubben von Haut und Haar sowie Ajax, sobald es um hartnäckige Verschmutzungen – selbstverständlich nicht auf der Haut – geht. Ohne Übertreibung: Jeder von uns hatte wohl irgendwann oder hat noch immer irgendein Produkt der US-amerikanischen Firma daheim.

Starker Dollar drückt

Dieses Problem hat nicht allein Colgate-Palmolive. Denn US Firmen, die rund um den Globus ihre Produkte verkaufen, leiden seit einiger Zeit unter dem starken Dollar. So wuchsen die Umsatzerlöse der Ajax-Company im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres um nur 1 Prozent auf rund 4,5 Milliarden US-Dollar. Währungsbereinigt betrug das Umsatzplus hingegen 7 Prozent. Offenbar hat Colgate-Palmolive, im Übrigen wie viele Marken-Multis, recht erfolgreich Preiserhöhungen durchsetzen können.

Das Nettoergebnis im dritten Quartal sank auf 618 Millionen US-Dollar nach 634 Millionen Dollar im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Neben dem starken Dollar drückten hohe Rohstoff-, Verpackungs- und Logistikkosten den Gewinn. Das bereinigte Ergebnis je Aktie (EPS – Earning Per Share) sank um 9 Prozent auf 0,74 Dollar.

Vorstand zuversichtlich

Gleichwohl zeigte sich der Vorstand in seiner Prognose etwas optimistischer als noch vor einigen Monaten. Zu verdanken ist diese Zuversicht dem nach wie vor stabilen organischen Wachstum sowie der eigenen Preissetzungsmacht.

Erwartet wird nunmehr ein Umsatzzuwachs im Gesamtjahr von 6 bis 7 Prozent, nach 5 bis 7 Prozent bei der vorherigen Prognose. Allerdings dürfte ein auch zum Jahresende unverändert starker oder noch stärkerer Dollar das bereinigte Ergebnis belasten. Prognostiziert wird hier aufgrund der negativen Währungseffekte ein Rückgang von 7 bis 8 Prozent.

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Die Anteilsscheine des Konsumgüter-Herstellers sind zwar kein heißer Reifen, aber überzeugen durch eine stetige Wertentwicklung. In den vergangenen zehn Jahren betrug das kumulierte Plus knapp 80 Prozent. Im laufenden Jahr hat sich der Aktienkurs bislang per Saldo nicht verändert.

Momentan notieren die Papiere mit rund 77 US-Dollar doch um einiges unter ihrem Jahreshoch von knapp 86 US-Dollar, das in der ersten Januarwoche 2022 erreicht wurde. Auf Dollarbasis bilanzieren Investoren derzeit also ein Minus von knapp 10 Prozent.

Die aktuelle Bewertung, gemessen am Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV), scheint für einen Nicht-Zykliker fair bis moderat. Für das laufende Geschäftsjahr beträgt das KGV um die 27, für das kommende Geschäftsjahr erwartet der Analysten-Konsens knapp 25. Meine Meinung: Jetzt ein paar Stücke kaufen und einfach liegenlassen die nächsten 10, 20 oder gar 30 Jahre. Sollte die Aktie nochmals spürbar durchrutschen, wäre dies eine gute Gelegenheit zum Nachkaufen.