Brain Biotech – Großaktionär kauft kräftig zu

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Einen deutlichen Umsatzschub, aber leicht rückläufige Ergebnisse hat das im hessischen Zwingenberg beheimatete Unternehmen Brain Biotech verzeichnet. Der Aktienkurs zieht zu Wochenbeginn an.

Umsatz springt um gut ein Drittel nach oben

Brain Biotech bezeichnet sich als einen in Europa führenden Spezialisten für industrielle Biotechnologie. Die Schwerpunkte liegen in den Bereichen Ernährung,  Gesundheit und Umwelt. Für die seit 2016 im Frankfurter Prime-Standard notierte Aktiengesellschaft waren die Monate Oktober , November und Dezember 2022 das erste Quartal des neuen Geschäftsjahrs 2022/2023.

Der Umsatz schnellte in diesem Zeitraum um 34,5% auf 13,7 Millionen Euro nach oben. Bereinigt um den Verkauf einer Beteiligung und eine Neuakquisition belief sich das organische Wachstum immerhin noch auf 19,5%. Durch die Veräußerung der Beteiligung an der L.A. Schmitt GmbH konnte Brain Biotech seinen Eigenmittelbestand um 2,4 Millionen Euro auf 10,8 Millionen Euro in die Höhe schrauben.

Zum Umsatzanstieg trug insbesondere der größte Bereich BioIndustrial bei, der unter anderem Enzyme herstellt. Er expandierte um 43,5% auf 10,6 Millionen Euro. Knapp die Hälfte dieses Wachstums war der Akquisition der Breatec-Gruppe zu verdanken. Organisch betrug der Zuwachs immerhin 23%.

Operativer Verlust weitet sich leicht aus

Der operative Gewinn (EBITDA) des Segments BioIndustrial in Höhe von 1,1 Millionen Euro (plus 0,2 Millionen Euro) reichte jedoch nicht aus, um das Gesamtunternehmen in die operative Gewinnzone zu bringen. Denn das kleinere Segment BioScience, das vorwiegend Forschungs- und Entwicklungsleistungen beispielsweise für die Krebsbehandlung erbringt, verbuchte trotz eines gut 10prozentigen Umsatzanstiegs auf 3,1 Millionen Euro ein Minus von 1,4 Millionen Euro. Insgesamt nahm der operative Verlust von Brain Biotech dadurch im ersten Vierteljahr von 0,3 Millionen Euro ein Jahr zuvor auf 0,4 Millionen Euro zu.

Aktienkurs legt seit Oktober 2022 um über 60 Prozent zu

Im Lauf des ersten Geschäftsquartals hat der Großaktionär MP Beteiligungs GMBH aus Kaiserslautern seinen Anteil auf 45% ausgebaut und will, so das Management von Brain Biotech, die Entwicklung des Unternehmens langfristig weiter begleiten. Finanzvorstand Michael Schneiders ist für das gesamte Geschäftsjahr 2022/2023 zwar optimistisch, nicht zuletzt wegen des starken Umsatzwachstums im ersten Quartal. Konkrete Ziele bei den Verkaufserlösen und den operativen Erträgen nannte er jedoch nicht und verwies auf die gestiegenen Personal- und Materialkosten in einem inflationären Umfeld. Die Aktie von Brain Biotech reagierte auf die Zahlen und den Ausblick im frühen Vormittagshandel zunächst kaum, legte aber im Verlauf dann um über 3% auf Kurse um 6,80 Euro zu. Der Anteilsschein hat sich seit dem Kurstief von Oktober 2022, das bei 4,08 Euro gelegen hatte, kräftig erholt und rund zwei Drittel an Wert zugelegt.