Neurocrine Biosciences: Übernahme-Kandidat im Biotech-Sektor

Inhaltsverzeichnis

Biotech-Aktien laufen dem Markt seit Jahren hinterher. Das macht die Branche reif für eine Erholungsbewegung. Außerdem bieten sich Übernahmechancen. Einen interessanten Kandidaten stelle ich Ihnen heute vor: Neurocrine Biosciences

Kurzportrait

Das US-Biotech-Unternehmen mit Sitz in San Diego (Kalifornien) wurde 1992 von zwei bekannten Neurologen gegründet. Entsprechend der Fachrichtung der beiden Gründer konzentriert sich Neurocrine Biosciences auf die Erforschung von Medikamenten zur Behandlung von neurologischen, endokrinen und psychiatrischen Krankheiten und Störungen.

Erfolgs-Medikament Ingrezza

Neurocrine Biosciences hat bereits mehrere Medikamente zur Zulassung gebracht, wobei Ingrezza mit über 90% Anteil am Gesamtumsatz das mit Abstand wichtigste ist. Ingrezza wurde zur Behandlung von tardiven Dyskinesien entwickelt. Dabei handelt es sich um Bewegungsstörungen, die durch die längere Einnahme und das anschließende Absetzen von Neuroleptika oder Antipsychotika ausgelöst werden können.

Seit August 2023 besitzt Ingrezza auch die Zulassung für die Behandlung der Chorea-Huntington-Krankheit. Dies ist eine Erbkrankheit, die mit unwillkürlichen, vereinzelt auftretenden Bewegungen beginnt und im Verlauf zu einem geistigen Verfall und zum Tod führt. Weitere Behandlungsmöglichkeiten – wie gegen Schizophrenie – werden derzeit erforscht.

Beständiges Wachstum

In den vergangenen Jahren konnte Neurocrine Biosciences Umsatz und Gewinn beständig steigern. Dabei hat sich der Umsatz innerhalb von vier Jahren auf 2 Mrd. US-Dollar verdoppelt.

In den nächsten Jahren dürfte sich das Umsatzwachstum vorerst bei rund +10% einpendeln. Noch wesentlich erfreulicher sieht es bei der Gewinnentwicklung aus: Neurocrine Biosciences dürfte in den nächsten Jahren erheblich profitabler werden. Von 2022 bis 2025 erwarten Analysten eine Vervierfachung des Gewinns.

Gut gefüllte Forschungspipeline

Generell ist eine gut gefüllte Forschungspipeline enorm wichtig für die Zukunft von Biotech-Unternehmen. Schließlich garantiert diese das Wachstum von morgen. Auch hier schneidet Neurocrine Biosciences – im Vergleich zu anderen Biotech-Unternehmen mittlerer Größe – deutlich überdurchschnittlich ab.

Das Unternehmen besitzt eine ganze Reihe von Wirkstoff-Kandidaten in der mittleren und späten klinischen Testphase, die in den nächsten Jahren gute Aussichten auf eine Zulassung haben. Fünf klinische Studien befinden sich derzeit in der dritten (und letzten) klinischen Testphase. Hinzu kommen acht weitere klinische Studien in der zweiten Phase.

Dabei fokussiert sich Neurocrine Biosciences auf seine Spezialgebiete neurologische und psychiatrische Erkrankungen. Die fortgeschritteneren Projekte enthalten u.a. Wirkstoffe zur Behandlung von Depressionen, Epilepsie, Krampfanfällen, Nieren-Störungen sowie mehrere potenzielle Medikamente gegen Schizophrenie.

Eine mögliche Übernahme als Zusatzchance

Mit einem Börsenwert von 13 Mrd. US-Dollar ist Neurocrine Biosciences zudem ein mögliches Übernahmeobjekt für eine Größe aus der Pharma- oder Biotech-Branche. Natürlich müsste dafür ein satter Übernahmeaufschlag auf den aktuellen Kurs gezahlt werden. Aber als Gegenleistung erhielte der Käufer direkt über 2 Mrd. US-Dollar Jahresumsatz im laufenden Jahr mit einem weiter wachsenden Produkt und die gut gefüllte Forschungspipeline.

Das mag auch das Interesse von institutionellen Anlegern an der Aktie erklären: Im vierten Quartal haben die großen Fondsgesellschaften ihre Anteile an Neurocrine Biosciences nochmals deutlich ausgebaut. So besitzen die beiden Branchengrößen Blackrock und Vanguard Group zusammen inzwischen knapp ein Viertel aller Anteile.