Adidas-Aktie und Coca-Cola-Aktie: Hilft die Fußball-WM?

Adidas-Aktie und Coca-Cola-Aktie: Hilft die Fußball-WM?
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Am gestrigen Sonntag ist die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar gestartet. Der Gastgeber hat das Eröffnungsspiel mit 0:2 gegen Ecuador verloren. Doch bei dieser WM ist vieles anders als bei vorherigen Turnieren. Im Fokus steht nicht nur der Fußball, sondern mehr denn je auch die Menschenrechtslage im Land sowie die dubiose Vergabe vor zwölf Jahren.

Dass diese Weltmeisterschaft umstrittener ist als alle anderen zuvor, hat auch Auswirkungen auf die Sponsoren. Bisher gab es für die großen Sponsoren und Ausrüster einer Fußball-Weltmeisterschaft praktisch eine Garantie, dass sie davon profitieren. Das ist diesmal anders – Adidas, Coca-Cola und Co. können sich diesbezüglich bei der WM in Katar nicht sicher sein. Auch die Aktien dürften diesmal kaum direkt profitieren.

Adidas und Co. – die Sponsoren der WM in Katar

Zu den größten Sponsoren der Fußball-WM in Katar gehören unter anderem McDonald’s, Coca-Cola, Adidas, Qatar Airways oder der chinesische Mischkonzern Wanda. Diese und andere Sponsoren befinden sich während der Spiele zum Beispiel auf den Banden in den Stadien und sind somit für ein Milliardenpublikum vor den Bildschirmen sichtbar.

Eine besondere Rolle kommt zudem den bekanntesten Ausrüstern der 32 Mannschaften zu: Adidas, Puma und Nike rüsten die einzelnen Nationen aus. Während Nike der Ausrüster von 13 Mannschaften ist, sind es bei Adidas sieben und bei Puma sechs. Adidas ist daneben aber auch der Hersteller des offiziellen WM-Balls und ist wie erwähnt ein Hauptsponsor unter anderem mit Bandenwerbung.

Ausrüster wie Adidas und Puma hoffe auf Umsatzplus

Normalerweise konnten die großen Sportartikelhersteller Nike, Adidas und Puma mit Umsatzwachstum während und kurz nach einer Fußball-Weltmeisterschaft rechnen. Diesmal ist das zumindest für westliche Demokratien fraglich, denn das Image des Gastgebers und die Vorfälle im Vorfeld des Turniers trüben die Vorfreude (etwa in Deutschland) immens.

In anderen Teilen der Welt ist die Situation jedoch anders. Beispielsweise in Asien und Lateinamerika liegt der (mediale) Fokus deutlich weniger auf den teils unmenschlichen Bedingungen für die Gastarbeiter oder der Intoleranz gegenüber Minderheiten in Katar. Ob die WM nun also umsatzseitig und bezüglich des Images ein Erfolg für Sponsoren oder Ausrüster wird, ist derzeit noch nicht absehbar. Für Deutschland kann man das zwar sehr wahrscheinlich verneinen, global gesehen ist es noch fraglicher.

Adidas-Aktie und Co: keine kurzfristigen Effekte durch WM

Die Adidas-Aktie und auch die Konkurrenz können durch die WM in Katar keine kurzfristigen Effekte erwarten. Zu groß ist der Image-Schaden des Gastgebers, zu gering die Vorfreude. Für die Hauptsponsoren gilt jedoch: Ein Milliardenpublikum wird die Bandenwerbung im Fernsehen sehen – diesen Werbeeffekt sollte man nicht unterschätzen. Ob die umstrittene Weltmeisterschaft für Ausrüster und Sponsoren ein Erfolg sein wird, kann man einen Tag nach der Eröffnungsfeier nicht abschätzen – allein, das ist anders als bei vorherigen Turnieren.