Weltweite Goldnachfrage steigt auf ein 11-Jahreshoch

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Gold glänzt wieder. Der World Gold Council berichtet in einer aktuellen Studie, dass die weltweite Goldnachfrage im letzten Jahr um 18% auf ein 11-Jahreshoch von 4.720 Tonnen gestiegen ist. Mit 1.377 Tonnen erreichte die Nachfrage im vierten Quartal sogar ein Rekordniveau.

Geheime Käufe der Notenbanken

Ein wesentlicher Faktor der hohen Goldnachfrage waren die Zentralbanken. Sie haben im letzten Jahr über 1.136 Tonnen hinzugekauft – das ist das höchste Niveau seit über 55 Jahren. Interessant ist dabei auch, was der World Gold Council nicht sagt. Denn der überwiegende Teil der Notenbank-Käufe wurde nicht veröffentlich. Das bedeutet: Die konkreten Notenbanken sind nicht bekannt. Zu den bekannten großen Goldkäufern im letzten Jahr gehörten die Türkei, China und mittlerweile auch wieder Indien.   

Dieses Wechselspiel müssen Sie kennen

Begünstigt wurden die Notenbank-Käufe durch einen wieder fallenden US-Dollar. Über das für den Goldpreis maßgebliche Wechselspiel von US-Dollar- und Euro hatte ich Sie schon häufiger hingewiesen. Sobald der US-Dollar steigt, wird er für Anleger aus dem Nicht-US-Dollar-Raum weniger attraktiv. Jetzt hat der US-Dollar deutlich nachgegeben. Die Volkswirte der Commerzbank sprechen in einer aktuellen Analyse sogar von einer „erheblichen US-Dollar-Schwäche“.

Die US-Notenbank sendet erste Signale

Was sich in den USA abzeichnet, ist noch kein Ende des Zinserhöhungszyklus. Dafür ist die Inflationsrate noch immer noch zu hoch. Allerdings hat die amerikanische Notenbank klare Signale gesendet, dass sie bei den Zinserhöhungen in Zukunft langsamer vorgehen will. Die Fed-Signale sind auch beim Goldpreis angekommen.

Goldprognose: Die Marke von 2.000 US$ rückt näher

Fazit: Die oberste Priorität der Notenbanken lautet: Preisstabilität herstellen. Das gilt sowohl für die USA als auch für Europa. Da die US-Notenbank mit ihren Zinserhöhungen vorgeprescht und die EZB noch Nachholbedarf hat, wird dies tendenziell den US-Dollar unter Druck setzen – und dem Goldpreis Auftrieb geben. Mehr als 2.000 US$ halte ich in den nächsten Monaten nicht für realistisch. Vor diesem Hintergrund spricht nichts gegen einzelne Goldminen-Aktien in Ihrem Depot. Allerdings sollte Gold in Ihrem Depot nicht mehr als 5% ausmachen.