Thermo Fisher Scientific: Sind nochmal 35.000 % möglich?

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Die Pandemie hat ohne Frage Geld in die Kassen einzelner Pharmakonzerne gespült. Mit dem richten Riecher konnten auch Anlegerinnen und Anleger Rekordgewinne einstreichen.

Gewinne mit Pharma-Unternehmen zu machen, funktionierte aber auch schon vor und jetzt nach Corona.

35.000 % Rendite waren beispielsweise drin für alle, die vor 40 Jahren auf Thermo Fisher Scientific (WKN: 857209) gesetzt haben. Von einer solchen Rendite kann sogar mancher Highflyer aus der Tech-Branche nur träumen.

Quelle: Aktien Screener Investor Verlag

So sieht das Erfolgs-Konzept von Thermo Fisher Scientific aus

Nach einer Börsenrallye über mehrere Jahrzehnte verfügt Thermo Fisher Scientific inzwischen über einen Börsenwert von 220 Milliarden US-Dollar und gilt damit als Schwergewicht der Gesundheitsbörse. Das Unternehmen hat sich auf den Verkauf von Laborausstattung spezialisiert. Im breit gefächerten Sortiment sind Forschungs- und Diagnoseinstrumente, Chemikalien und verschiedene Softwarelösungen zu finden.

Das Geschäft boomt – vor, während und nach der Pandemie. In den letzten zehn Jahren ist Thermo Fisher Scientific um 240 % gewachsen, der Jahresumsatz lag zuletzt bei 45 Milliarden US-Dollar. Die positive Entwicklung der letzten Jahre ist vor allem auf Übernahmen zurückzuführen. Der britische Diagnostikspezialist Binding Side wurde für 2,6 Milliarden US-Dollar aufgekauft, für das Forschungsinstitut PPD legte Thermo Fisher Scientific 17,4 Milliarden US-Dollar auf den Tisch, der Gentherapiespezialist Brammer kostete rund 2 Milliarden Dollar, um nur einige Übernahmen der letzten sechs Jahre zu nennen.

Niedrigzinsphase perfekt genutzt

Thermo Fisher Scientific ist während der Niedrigzinsphase in einen regelrechten Kaufrausch verfallen. Seitdem die Zinsen wieder steigen, wird die Finanzierung solcher Deals deutlich teurer, aber Thermo Fisher Scientific sieht höhere Zinsen nicht ausschließlich als Nachteil, denn: Die Bewertungen möglicher Übernahmekandidaten sind in den letzten Monaten deutlich gefallen. Zudem gibt es weniger Konkurrenten, da Private Equity Firmen bei Übernahmen eher auf Fremdkapital zurückgreifen müssen als Thermo Fisher Scientific.

Bei den ganzen Übernahmen könnten Sie jetzt natürlich denken, dass Thermo Fisher Scientific die eigenen Ideen ausgehen. Das Management des Unternehmens ist jedoch optimistisch, dass das Unternehmen auch ohne Übernahmen weiterwachsen wird. 7 % Wachstum werden erwartet, da die Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen von Thermo Fisher Scientific weiter zunimmt.

Warum das Geschäft weiter boomen wird

Aus Unternehmenssicht ist vorteilhaft, dass die Bevölkerung immer älter wird und der Bedarf für eine optimale Gesundheitsversorgung zunimmt. Geld spielt dann oft keine oder zumindest eine untergeordnete Rolle, da Gesundheit ein hohes Gut ist. Die Zahlungsbereitschaft für neue Therapien nimmt mit den guten oder sogar wachsenden Erfolgsaussichten weiter zu.

Darüber hinaus sind Investitionen in die Gesundheitsbranche kaum zyklisch. Geht es der Wirtschaft schlecht, wird weiter Geld für die Gesundheit ausgegeben. Der Bedarf nimmt in der Regel nicht ab.

Zudem hat Thermo Fisher Scientific eine hohe Preissetzungsmacht. Der Wettbewerb ist überschaubar, die Kunden sind wohlhabend.

Das große Potenzial von Thermo Fisher Scientific spiegelt sich allerdings leider auch im Preis wieder. Das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt bei 24. Die Aktie ist also kein Schnapper, ein Blick lohnt dennoch. Vielleicht können Sie bei einem Kursdip günstig einsteigen.