FedEx – Gemischte Bilanz, enttäuschender Ausblick
Die unschöne Kombination aus schwächelnder Nachfrage und steigenden Kosten hat dem in Memphis im US-Bundesstaat Tennessee beheimateten Kurier- und Logistikunternehmen FedEx ein weiteres durchwachsenes Quartal beschert.
Umsatz hinter Erwartungen
Die Nachfrageschwäche hat FedEx im am 31. Mai 2023 beendeten vierten Quartal (Q4) des Geschäftsjahres 2023 gegenüber dem Vorjahr einen erheblichen Umsatzrückgang von 10 Prozent auf 21,93 Milliarden US-Dollar beschert. Damit wurden auch die von Branchenanalysten im Schnitt prognostizierten gut 22,5 Milliarden Dollar weit verfehlt. Im gesamten Geschäftsjahr 2023 fiel der Umsatz um 4 Prozent auf 90,16 Milliarden Dollar.
Alle Segmente schwächeln
Das enttäuschende Abschlussquartal zieht sich durch alle Segmente des im S&P 500 notierten Dienstleistungs-Konzerns. Die größte Sparte FedEx Express verzeichnete in Q4 mit 10,41 Milliarden Dollar einen um 13 Prozent niedrigeren Umsatz als ein Jahr zuvor, das Frachtsegment FedEx Freight verschlechterte sich gar um 18 Prozent auf 2,27 Milliarden Dollar. Am besten hielt sich der Bereich FedEx Ground, dessen Erlöse lediglich um 2 Prozent auf 8,3 Milliarden Dollar fielen.
Über das gesamte Geschäftsjahr 2023 hinweg betrachtet gestalten sich die Zahlen etwas freundlicher: So ging der Umsatz zwar bei FedEx Express um 7 Prozent auf 42,7 Milliarden Dollar zurück, stieg jedoch bei FedEx Ground und FedEx Freight um jeweils 1 Prozent auf 33,5 respektive 9,6 Milliarden Dollar.
Sparmaßnahmen tragen erste Früchte
Angesichts der steigenden Kosten sind auch die Gewinnzahlen von FedEx schwächer ausgefallen als ein Jahr zuvor – doch die unternehmensinternen Sparmaßnahmen führten zumindest dazu, dass die Markterwartungen leicht übertroffen wurden.
Der bereinigte operative Gewinn (Non-GAAP-Berechnung) sank in Q4 um 21 Prozent auf 1,77 Milliarden Dollar, die entsprechende Marge von 9,2 auf 8,1 Prozent. Das bereinigte Nettoeinkommen verringerte sich binnen Jahresfrist um 31 Prozent auf 1,25 Milliarden Dollar. Der bereinigte verwässerte Gewinn je Aktie fiel kräftig von 6,87 auf 4,94 Dollar – lag damit aber immerhin etwas über dem Analystenkonsens in Höhe von knapp 4,90 Dollar.
Im Gesamtjahr ging der bereinigte operative Gewinn um 22 Prozent auf 5,37 Milliarden Dollar zurück, die Marge fiel von 7,3 auf 6,0 Prozent. Beim bereinigten Nettoeinkommen betrug das Minus 30 Prozent auf 3,84 Milliarden Dollar und der bereinigte verwässerte Gewinn je Anteilsschein verringerte sich von 20,61 auf 14,96 Dollar.
Verhaltener Ausblick, Aktie sinkt
Für das laufende Geschäftsjahr 2024 geht das Management von FedEx – bei dem Finanzchef Mike Lenz seinen Rücktritt zum 31. Juli 2023 bekanntgab – von einer Trendwende aus. Demnach soll der Umsatz nicht weiter zurückgehen, sondern bestenfalls im niedrigen einstelligen Prozentbereich steigen.
Ein deutlicheres Plus wird beim Ertrag anvisiert, wo das bereinigte verwässerte Ergebnis je Aktie die Spanne von 16,50 bis 18,50 Dollar erreichen soll. Damit würden jedoch die von den Experten im Schnitt berechneten etwas über 18,30 Dollar praktisch nur im Idealfall erreicht. Mit dem Restrukturierungsprogramm DRIVE will FedEx zudem permanent etwa 1,8 Milliarden Dollar pro Jahr einsparen. Die durchwachsenen Zahlen und die vorsichtige Prognose ließen die FedEx-Aktie im nachbörslichen US-Geschäft zunächst um bis zu 7 Prozent abstürzen. Im deutschen Mittagsgeschäft hat sich der Kurs aber wieder etwas erholt – auch gestützt von einem von 258 auf 269 Dollar angehobenen Kursziel von Goldman Sachs. Das Minus beträgt bei rund 205 Euro aber immer noch etwa 4 Prozent.