Deutsche Börse – Nervöse Märkte treiben Gewinne steil nach oben

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Starke Kursschwankungen und nervöse Märkte – das sind die Zutaten, die den Umsatz und den Gewinn der Deutschen Börse AG im Auftaktquartal 2022 noch stärker in die Höhe getrieben haben, als es die ohnehin schon sehr optimistischen Analysten im Durchschnitt  erwartet hatten.

Aktienkurs vor Allzeithoch

Der Aktienkurs des DAX-Werts zog deutlich an und nähert sich wieder dem Allzeithoch von 170 Euro aus dem Jahr 2020. Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) verdiente die Deutsche Börse gut 687 Millionen Euro – ein Plus von 32 %. Das Ergebnis je Aktie erhöhte sich sogar noch ein wenig mehr – um 33 % auf 2,40 Euro.

Im Durchschnitt hatten Analysten nur mit 2,18 Euro gerechnet. Und auch die Nettoerlöse setzten neue Maßstäbe. Mit 1,06 Milliarden Euro wurde erstmals die Milliardenschwelle überwunden.

Indexderivate und Handel mit Energieprodukten wachsen am stärksten

Zu dem Gewinnsprung trug nach den Angaben im Quartalsbericht  das Trading in allen Anlageklassen maßgeblich bei. Besonders kräftig ging es bei Indexderivaten sowie im Gas- und Stromhandel nach oben. Absicherungsgeschäfte spielten dabei eine wachsende Rolle. Der Derivatehandel ist in der Regel die wichtigste Einkommensquelle des Börsenbetreibers.

Das Management geht davon aus, dass die hohe, vor allem durch den Krieg in der Ukraine bedingte Unsicherheit der Anleger das Wachstum auch weiter antreiben wird. Für das Gesamtjahr 2022 soll es deshalb bei Umsätzen und Erträgen deutlicher nach oben gehen als es das Unternehmen ursprünglich erwartet hatte. Die Nettoerlöse werden nun mit mehr als 3,8 Milliarden Euro prognostiziert und das EBITDA mit über 2,2 Milliarden Euro.

Im Vormittagshandel kletterte der Kurs der Deutsche Börse Aktie zeitweise um fast 5 %, auf 169 Euro, gab aber anschließend einen Teil der Gewinne wieder ab. Der Kurs tut sich schwer, die Barriere des Allzeithochs zu überspringen. In den letzten 12 Monaten hat die Notierung um knapp 15 % zugelegt und damit deutlich besser abgeschnitten als der DAX, der rund 9 % verloren hat. Die ersten Analysen nach den Quartalszahlen bestätigen die Kursziele der Experten. JP Morgan bleibt bei 192 Euro, Jefferies bei 192 Euro und Barclays bei 165 Euro.