Airbus fast wieder auf Reiseflughöhe

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Für lange Zeit gab es bei Airbus keine guten Nachrichten, doch das pan-europäische Unternehmen kommt langsam wieder auf Kurs. Das Fazit für Anleger: Der Trend – vor allem im Vergleich mit der schwierigen Corona Phase – zeigt klar nach oben, aber Kursschwankungen werden erhalten bleiben. 

Airbus im langsamen Steigflug

Weder Airbus noch der US-amerikanische Hauptkonkurrent Boeing konnten die Corona-bedingten Kursverluste bis jetzt ganz aufholen. Während allerdings bei Boeing die Pechsträhne nicht abreißen will überraschte Airbus mit einem Rekordgewinn von 4,2 Milliarden Euro in 2021 und auch Aktionäre dürfen sich freuen. Wie bei der Jahreshauptversammlung am 12. April beschlossen, wird Airbus nach zwei Nullrunden wieder eine Dividende von 1,50 Euro je berechtigter Stückaktie auszahlen.

Die guten Nachrichten stärken den Aktienkurs, können aber nicht über die schwierige Gesamtsituation hinwegtäuschen. Der schnelle Produktionsausbau – nach zwei Jahren auf Sparflamme – ist erwartungsgemäß schwierig, auch weil die Lieferkette des europäischen Flugzeugbauers von Problemen nicht verschont bleibt. Insgesamt aber ist der Ausblick positiv – das langsame Abklingen der Pandemie bedeutet, dass Flugreisen wieder vermehrt im Kommen sind, was die Nachfrage an neuen Flugzeugen steigert.

Luftfracht wenn es schnell gehen muss

Zusätzlich zum Personentransport boomt jetzt aber auch der Güterverkehr in der Luft. Die globalen Schiffstransportrouten laufen nach dem Corona Absturz zwar wieder etwas runder, kämpfen aber immer noch mit Problemen und der Preis für den international Schiffstransport hat sich um ein Vielfaches erhöht. Weiters verleiten die globalen Lieferkettenprobleme Unternehmen vermehrt auf Luftfracht zurückzugreifen, um zumindest einen Teil der zuvor verlorenen Zeit zurückzugewinnen. Airbus schickt hier in Zukunft eine modifizierte Version des Personenflugzeugs A350 ins Rennen und durfte sich schon Ende Februar über eine Absichtserklärung für sieben A350F von Etihad Airways freuen.

Wo geht die Reise hin?

Der Ukraine Krieg und der dramatische Wandel in der europäischen Rüstungspolitik könnten Airbus einen weiteren Aufschwung verschaffen. Während 2012 die Fusion des Rüstungsbereiches mit dem britischen BAE Systems aus politischen Gründen platzte, rechnet Airbus nun damit, von den „Friedens- und Sicherheitsinvestitionen“ zu profitieren. Aber auch hier gibt es Risiken. Die französische Präsidentschaftskandidatin Le Pen äußerte sich zuletzt kritisch zur franco-deutschen Verteidigungskooperation und ein Wahlsieg ihrerseits könnte den Aktienmarktaufschwung von Airbus – an dem sowohl Frankreich als auch Deutschland knapp 11% halten – wieder eindämmen.