Warum schlechte Nachrichten aus China den DAX drücken

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Zuletzt gab es schlechte Nachrichte aus China. Warum sind solche Nachrichten für Sie als Anleger am deutschen Aktienmarkt überhaupt wichtig?

Warum schlechte Nachrichten aus China den DAX drücken

Ganz einfach: Weil Deutschland sehr viel nach oder auch aus China importiert. Gerade die deutsche Autoindustrie samt Zulieferern und die deutschen Maschinenbauer hängen maßgeblich von der Konjunktur in China ab. Schlechte Nachrichten aus dem Reich der Mitte sind deshalb schlechte Nachrichten für Anleger in DAX und Co.

Und gerade da sieht es zunehmend düster aus. Die chinesische Wirtschaft ist im dritten Quartal um 4,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr gewachsen. Das klingt auf den ersten Blick gut. Von solchen Wachstumsraten träumen wir in Deutschland nur (hier: zuletzt 1,6 Prozent). Aber:

Im zweiten Quartal hatte das BIP in China noch um 7,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr zugelegt. Wir sehen also einen ziemlich dramatischen Abschwung in China. Der teilweise auch noch hausgemacht ist. Eine Energiekrise, Lieferkettenprobleme und regulatorische Eingriffe der Regierung belasten dort die Wirtschaft.

Besserung scheint in naher Zukunft nicht in Sicht. Zuletzt verfehlte nämlich auch die Industrieproduktion im September die Erwartungen. Bei den genannten Problemen handelt es sich zu dem nicht um solche, die sehr schnell wieder verschwinden.

Stehen Chinas Aktien vor einem Crash?

Und wenn ich mir den chinesischen Aktienmarkt (gemessen am Shanghai-Index) ansehe, dann wird mein Eindruck nicht unbedingt besser. Der tritt nämlich schon das ganze Jahr 2021 auf der Stelle.

Shanghai Index Tageschart: Das ganze Jahr nur seitwärts

Quelle: stockcharts.com/ eigene Darstellung

Zwei Ausbruchsversuche nach oben gab es. Einen im Februar und einen erst kürzlich im September. Beide sind kläglich gescheitert. Insgesamt hat sich an der zähen Seitwärtsphase also trotz guter Vorsätze nichts verändert. Die Käufer konnten sich einfach nicht durchsetzen.

Was wir jetzt sehen, ähnelt für mich als Charttechniker immer mehr einem beginnenden „Spider-Topp“. Eine solche Formation wäre extrem bärisch und würde einen größeren Kurssturz einleiten. Die Schlüssel-Unterstützung beim Shanghai-Index dafür liegt bei 3300 Punkten. Fällt sie, wird es auch für den DAX sehr gefährlich.

Für Sie als Anleger in deutsche Aktien dürfte s sich daher lohnen, den Shanghai-Index gerade jetzt im Auge zu behalten.