Daimlers Truck-Sparte ist nun eigenständig und in Kürze börsennotiert

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Nach monatelanger Vorbereitung ist es so weit: Daimlers großes Lkw- und Busse-Geschäft wird nun unternehmerisch selbstständig agieren. Somit gehen Mercedes-Pkws und Mercedes-Lkw das erste Mal getrennte Wege.

Börsengang steht kurz bevor

Ab diesem Freitag, dem 10. Dezember, wird Daimlers Truck Sparte an die Börse in Frankfurt gehen. Damit bestätigte der Konzern indes bereits seit längerem bestehende Ankündigungen für das Vorhaben. Aktionäre von Daimler hatten schon im Oktober dieses Jahres bereits grünes Licht für die Abspaltung gegeben.

Rechtliche Wirksamkeit wird die Konzernteilung am 09. Dezember erhalten, wenn diese final in das Handelsregister eingetragen wird.

Eindeutige Konzernziele und Vorteile

  1. Das Ziel der Daimler Truck-Sparte ist es vor allem, mit der gewonnenen Selbstständigkeit künftig noch profitabler werden zu können. „Bisher waren die Trucks immer so eine Art Anhängsel“, lauteten diesbezüglich die Worte von Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer.
  2. Und seitens des Direktors des privaten Center Automotive Research hieß es: „Bei wichtigen Entscheidungen und Investitionen saßen die Trucks eher in der zweiten Reihe. Das ändert sich jetzt.“
  3. Auch das Daimler-Unternehmensmanagement sowie der Aufsichtsrat sehen zahlreiche Vorteile. Beide Geschäftsfelder könnten durch die „Trennung“ besser auf ihre Kunden eingehen und ihre jeweilige technologische Entwicklung auch besser vorantreiben – ohne gegenseitig Rücksicht nehmen zu müssen.
  4. Daimler-Truck-Chef Daum äußerte jüngst auch den Anspruch, hinsichtlich des emissionsfreien Fahrens im Warenverkehr global führend zu sein.
  5. Hoffnung liegt außerdem darin, dass jedes Unternehmen für sich an der Börse fortan besser abschneiden könnte als zusammen vor der Aufspaltung.

Aktionäre erhalten Daimler-Truck-Aktien

Für Daimler-Aktionäre birgt die Abspaltung keine größeren Veränderungen. Jedoch erhalten diese für zwei Daimler-Aktien in ihrem Depot jeweils ein neues Papier von Daimler Truck.

Die Daimler AG wird einen Minderheitsanteil in Höhe von 35% an Daimler Truck behalten. Die Aktionäre werden insgesamt zu 65% an Daimler Truck beteiligt. Der Daimler-Konzern, der nun weiterhin Autos und Vans herstellt aber eben keine Lkws und Busse mehr, soll dann im Februar nächsten Jahres umbenannt werden in Mercedes-Benz Group AG.

Der Stern bleibt

Eines wird sich, meine Damen und Herren, übrigens nicht ändern, Abspaltung hin oder her, und zwar das Markenzeichen – der bekannte Stern – des DAX-Konzerns. Der bleibt für beide Unternehmen erhalten.

Alles in allem klingt die Idee hinter der Aufspaltung und auch der geplante Börsengang nach einer guten. Das passt schonmal bei Daimler. Jetzt müssen Automobilhersteller sich allgemein lediglich noch vom Mangel an Halbleitern und sonstigen notwendigen Bauelementen erholen können, der die Konzerne derzeit teils massiv zusätzlich unter Druck setzt.