Commerzbank: Aktienverluste trotz positiver Zahlen. Warum?

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Die Null- und Negativzeiten waren nicht nur für Sparerinnen und Sparer hart, sondern auch für die Banken. Die Geldinstitute verdienten weniger, weil sie Kredite zum Nulltarif herausgeben mussten und zudem Strafzinsen zahlten, wenn sie Geld bei der Europäischen Zentralbank (EZB) parkten.

Die Zeiten sind seit dem letzten Jahr vorbei. Die Währungshüter haben die Zinsen Ende Juli erneut um 0,25 Prozentpunkte erhöht. Der Hauptrefinanzierungssatz liegt damit künftig bei 4,25 Prozent. Der Einlagenzins, der die Sparzinsen für Verbraucher maßgeblich bestimmt, bei 3,75 Prozent.

20 % mehr Gewinn als im letzten Jahr

Sowohl Banken als auch Sparer profitieren also. Die Commerzbank hatte nach den Horrormeldungen der letzten Jahre deshalb endlich mal wieder Erfreuliches zu berichten. Laut tagesschau.de verdiente das Frankfurter Geldhaus im zweiten Quartal 565 Millionen Euro und damit ein Fünftel mehr als ein Jahr zuvor.

Die Commerzbank erwartet, dass das Konzernergebnis in diesem Jahr deutlich über dem Vorjahreswert von 1,4 Milliarden Euro liegen wird. Allein im ersten Halbjahr hat die Bank knapp 1,15 Milliarden Euro verdient.

Positiv war zudem, dass der Geldaufwand, um einen Dollar zu verdienen, zurückging. Das gilt vor allem im direkten Vergleich zum Konkurrenten Deutsche Bank. Interessant ist auch, dass die Commerzbank-Aktie seit Jahresbeginn fast 20 Prozent zulegen konnte, während die Papiere der Deutschen Bank ein Minus von rund 7 Prozent machten.

Börse wegen Rücklagen kritisch

Obwohl die Commerzbank positive Zahlen meldete, ging es mit der Aktie bergab, unter anderem wegen der Kosten. Wie beim Verdienst hatte die Commerzbank auch hier über das Ziel hinausgeschossen. Mit 6,4 Milliarden liegen die Kosten rund 100 Millionen Euro höher als für 2023 geplant.

Ein Grund für die explodierenden Kosten ist der erwartete Anstieg an Kreditausfällen. Weil die Zinsen steigen, verteuern sich die Kredite. Der eine oder andere Kreditnehmer wird sich das nicht leisten können. Kredite werden nicht mehr bedient und könnten später komplett ausfallen.

Für diesen Fall hat die Commerzbank vorgesorgt und im zweiten Quartal über 200 Millionen Euro zurückgelegt. Insgesamt waren die Rücklagen für Kreditausfälle doppelt so hoch wie im letzten Jahr. Das kam an der Börse nicht gut an. Nach Bekanntgabe verlor die Aktie in der Spitze über 5 Prozent.

Neuer Konkurrent aus den USA. Was heißt das?

Darüber hinaus wird die gute Stimmung ein wenig getrübt, weil die größte Bank der Welt, der US-Riese J.P. Morgan, in Deutschland nun ins Privatkundengeschäft einsteigen und Online-Banking anbieten will. Die Commerzbank und die Deutsche Bank bekommen also einen neuen Konkurrenten.

Reinhard Schmidt, Professor für Internationales Bank- und Finanzwesen am House of Finance der Frankfurter Goethe-Universität, sieht das allerdings gelassen: „Es ist seit Jahren das erste Mal, dass eine große ausländische Bank zumindest ankündigt, in den deutschen Markt einzutreten, der früher nicht attraktiv war, und das ist insofern ein ganz gutes Zeichen, dass J.P. Morgan sich da auf den Weg machen will“, erklärt er auf tagesschau.de

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